Mönchengladbach Berliner planen Rheydts Park

Mönchengladbach · 24 Entwürfe für den Hugo-Junkers-Park, kein Sieger. Das Preisgericht vergab zwei zweite Preise. Gladbachs Politiker entscheiden nun, welche Landschaftsplaner den Park 2012 neu gestalten – die von Planorama oder Mettler.

24 Entwürfe für den Hugo-Junkers-Park, kein Sieger. Das Preisgericht vergab zwei zweite Preise. Gladbachs Politiker entscheiden nun, welche Landschaftsplaner den Park 2012 neu gestalten — die von Planorama oder Mettler.

Professor Norbert Kloeters ist in Gladbach aufgewachsen und kennt die Umgebung des Pahlkebades nur von gelegentlichen Besuchen im Schwimmbad. Bevor der Vorsitzende des Preisgerichts, das gestern in acht Stunden über 24 Gestaltungsentwürfe zum Hugo-Junkers-Park beriet, sich mit seinen Kollegen traf, schaute er sich den Park genauer an.

Sein vernichtendes Urteil: "Das ist alles ein grüner Matsch." Was heißen soll: Im Hugo-Junkers-Park wuchert alles vor sich hin, so dass eine klare Struktur überhaupt nicht mehr zu erkennen ist. Im nächsten Jahr soll sich dies grundlegend ändern. Bis dahin wird der Rat entscheiden, welcher der beiden preisgekrönten Entwürfe verwirklicht wird.

Denn auf einen Sieger konnten sich die Juroren nicht einigen. Eines steht aber bereits fest: Es werden Berliner Experten sein, die den Hugo-Junkers-Park kräftig aufmöbeln. Dafür stehen ihnen rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung, 80 Prozent davon kommen aus Fördertöpfen.

Wieder Planorama

Die Jury bewertete die Entwürfe gestern zunächst anonym. Als später die Umschläge geöffnet wurden und die jeweiligen Planer der Zeichnungen feststanden, staunten die Gladbacher Juroren im Preisgericht nicht schlecht: Einer der beiden ersten Preise ging an das Büro Planorama, das bereits den Gestaltungswettbewerb für den Rheydter Marktplatz gewonnen hat und dessen Ideen umgesetzt werden.

Es ist nicht auszuschließen, dass Planorama auch für die Veränderung im Hugo-Junkers-Park verantwortlich zeichnen wird. Ärgster Konkurrent ist das Büro Mettler, wie Planorama aus Berlin. Beide Preisträger haben nun Zeit zur Nacharbeit, ehe die endgültige Entscheidung fällt. Diese treffen Mönchengladbachs Politiker vor der Sommerpause.

Ob Planorama oder Mettler — beide Büros verfolgen eine klare Linie: Sie setzen das Schwergewicht auf Rasen, Wiesen und Bäume. Sträucher und Stauden sollen nach ihren Vorstellungen fast gänzlich aus dem Hugo-Junkers-Park verschwinden. "Wir brauchen hier eine klare Ordnung des Raums, dessen Weite sichtbar werden muss. Die Struktur gilt auch für die Zufahrten, die Parkplätze und die Schulhöfe", sagt der oberste Preisrichter Prof. Kloeters. Die Gründerzeit-Villa inmitten des Parks wird frei gestellt.

Während Planorama klar strukturierte Spielflächen für Kinder fast schon mittig an einer Längsachse integriert, lässt Mettler Spielen mehr in den Randbereichen zu — ohne klare Zuweisung. Stadtkämmerer Bernd Kuckels, der in der Vergangenheit an der Grünpflege kräftig gespart hat, wird's freuen: Die neue Gestaltung ist viel weniger pflegeintensiv.

Sie minimiert auch die Zahl der sogenannten Angst-Räume im Park, Bereiche, die so schlecht einsehbar sind, dass Menschen sie nur sehr ungern passieren. Der Fußgängertunnel unter der Gartenstraße wird bleiben, der Zugang allerdings trichterförmig geöffnet. "Und wir werden großen Wert auf viel Licht legen", verspricht der Technische Beigeordnete Andreas Wurff.

(RP)
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