Benoit Sittler Besuch eines Klimaforschers

Mönchengladbach · Seit 30 Jahren erforscht Benoit Sittler die Ökologie in der Arktis. Am Gymnasium an der Gartenstraße und der Realschule an der Niers, gab er Einblicke.

 Klimaforscher Benoit Sittler.

Klimaforscher Benoit Sittler.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Als Benoit Sittler vor mehr als 30 Jahren mit seiner Forschung an der Nordostküste Grönlands begann, hätte er nicht gedacht, wohin das führen würde. Im Karpulev Tal wollte er den schwankenden Zyklen der Lemminge auf die Spur kommen. In jedem arktischen Sommer – von Juni bis August – fährt er mit seinem Team in das Tal und führt seine Forschungen durch. „Viele Ereignisse lassen sich erst über einen langen Zeitraum feststellen. Um Trends zu erkennen, muss man eine Langzeitbeobachtung machen“, sagt der Forscher. Die Fachschaft Biologie des Gymnasiums an der Gartenstraße hat seinen Besuch genutzt, um aus erster Hand zu erfahren, welche Erkenntnisse seine Arbeit, gerade in Bezug auf den Klimawandel, liefern kann und sein Projekt mit 500 Euro zu unterstützen. Schülersprecherin Miriam Verhufen findet es wichtig, sich mit diesem Thema auseinandersetzen und ist neugierig, mehr über die Arktis zu erfahren. „Es sind Dinge, die man sonst nicht sieht. Ich möchte erfahren, welche Aktionen man machen kann.“

 Ein Eisberg in Grönland in Amassalik.

Ein Eisberg in Grönland in Amassalik.

Foto: Uwe Reimann

„Wir haben das Thema Nachhaltigkeit schon behandelt. Die Generation vorher hätte etwas tun müssen. Jetzt ist es rein theoretisch zu spät“, betont Melin Peyrnici, Mitglied der Schülervertretung. Tatsächlich kann Sittler schon seit einiger Zeit die Auswirkungen des Klimawandels in der Arktis feststellen, wie er in seinem Vortrag darstellt. Bezogen auf seine Forschung, bedeutet das für die Lemminge, dass die dünnere Schneedecke zu weniger Population der Wühlmäuse führt. Sie sind nicht mehr vor den Fressfeinden geschützt“, sagt der engagierte Forscher. Das habe dann auch direkten Einfluss auf ihre Fressfeinde, wie den Hermelin oder die Schneeeule. Deren Population sinke durch die fehlende Nahrung ebenfalls.

Die Forschung über das Verhalten der Lemminge verrät viel über den Klimawandel. Beratungslehrerin Martina Cremers nennt ihre Klasse voller Hochachtung „Lemmingklasse“. Seit einigen Jahren stehen sie und die Schüler in regelmäßigem Kontakt mit Benoit Sittler und fördern seine Arbeit . Sie verkaufen Kuchen, und der Erlös fließt in das Projekt. Bei seinem aktuellen Besuch konnten die Schüler wieder einen Scheck in Höhe von 300 Euro überreichen. Der Besuch hat beeindruckt. Der Schüler Etienne Karzmarek weiß: „Die Lemminge hängen mit uns zusammen. Durch den Klimawandel sind die Tiere und wir Menschen gefährdet.“ Dann geht er zur Karte und erklärt, welchen Einfluss der Golfstrom auf das Klima hat. „Die Zeit ist gekommen, dass der Mensch sich ändert“, führt Caner Örnek aus. Sie wollen das Projekt auch zukünftig unterstützen und auch weitere Schulen motivieren.

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