Mönchengladbach Beim längsten Skirennen auf der Piste

Mönchengladbach · Beim 15,8 Kilometer langen "Inferno-Rennen" in der Schweiz waren die Gladbacher "Skifohlen" schon zum 17. Mal dabei.

 Das Team der "Skifohlen" auf dem Schilthorn in der Schweiz: Thomas Lamparter, Bernd Rossbach, Dr. Kurt Schnepper, Tom Bolzen und Gregor Unricht (obere Reihe v.l.n.r.), Nicole Schumacher, Andreas Engels und Jörg Miller (untere Reihe v.l.n.r.).

Das Team der "Skifohlen" auf dem Schilthorn in der Schweiz: Thomas Lamparter, Bernd Rossbach, Dr. Kurt Schnepper, Tom Bolzen und Gregor Unricht (obere Reihe v.l.n.r.), Nicole Schumacher, Andreas Engels und Jörg Miller (untere Reihe v.l.n.r.).

Foto: skifohlen mönchengladbach

Der Berg rief, und sie kamen alle: Die elf Gladbacher "Skifohlen" waren zum 17. Mal beim größten Amateurskirennen in der Schweiz dabei. Das trägt den bedeutungsschweren Namen "Inferno". Und tatsächlich wird am Abend vorher symbolisch eine Teufelsfigur im Dorf verbrannt: "Ein Ritual, damit die Sportler von Verletzungen verschont bleiben", erklärt Tom Bolzen von den Skifohlen. Vor dem traditionellen Feuer ziehen die Läufer, die aus vielen Nationen kommen, durch das Dorf Mürren. Wichtig ist für viele nicht das Gewinnen, sondern der Spaß rund um den Sport. "Das ist fast wie Karneval, ein richtiges Volksfest", sagt Bolzen. So fahren manche Teams auch in Verkleidung oder in Nationaltracht. Schottische Teams zeigen sich gerne mal in den traditionellen Kilts auf der Piste.

Die Skifohlen haben sich bei ihrem Namen an Borussia Mönchengladbach angelehnt. Ein richtiges Maskottchen haben sie allerdings nicht. "Am Abend vor dem Rennen ziehen wir aber mit unseren Fähnchen durchs Dorf", so Bolzen. Immerhin gibt es noch einen Hinweis auf den Fußball: Auch sie sind elf Freunde. Die "Fohlen" schlossen sich 1997 zusammen, nachdem sie sich vorher mehrere Male erfolglos beim Inferno-Rennen beworben hatten.

An dem Wettkampf nehmen jährlich 1850 Amateurläufer teil. Jetzt wurde er bereits zum 70. Mal im Berner Oberland ausgerichtet. Das erste Inferno-Rennen wurde von einer Gruppe skibegeisterter Engländer 1928 ins Leben gerufen. Der Start ist auf einer Höhe von 2790 Metern, unterhalb vom Kleinen Schilthorn, und endet am Lauterbrunnen. 2300 Meter liegen dazwischen. Doch bergab geht es nicht die ganze Zeit. "Es sind zwei Passagen mit Aufstieg auf der Strecke", sagt Bolzen. Da braucht man Muskeln. Denn auch die Länge der Fahrt ist eher außergewöhnlich: 15,8 Kilometer führt der Weg der Läufer ins Tal. Wer schwach in den Beinen ist, merkt das schnell.

Bei den hohen Geschwindigkeiten sind auch Verletzungen immer ein Risiko. So musste Thomas Lamparter, Teamkollege der Fohlen, dieses Jahr pausieren und sich aufs Anfeuern beschränken. Er hatte sich beim Lauf im vergangenen Jahr einen Schienbeinbruch zugezogen. Dafür hatte er genügend Zeit, für weltweite Bekanntheit seines Clubs zu sorgen, denn nebenbei gab er in luftiger Höhe der Zeitung "New York Times" ein Interview. "Von Millionen Skiläufern sind nur 1800 in der Lage, dieses Rennen zu bestreiten. An diesem ältesten und längsten Rennen teilzunehmen, macht stolz", meint Lamparter.

Die Bestzeit im Gladbacher Team lag dieses Jahr bei 18 Minuten. Der Sieger schaffte es allerdings noch fünf Minuten schneller.

(RP)
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