Serie Theater-Kulturmarkt (3) Bei TschitschaPeng gibt's was auf die Ohren

Mönchengladbach · Eine von Georg Sehrbrock geleitete Percussion-Gruppe der LVR-Förderschule wird beim Kulturmarkt für Stimmung sorgen.

 Die ehemaligen Schüler Stephan, Simon, Ricarda und Fee (v.l.) gehören zum harten Kern der Gruppe, die von Lehrer Georg Sehrbrock (re.) geleitet wird.

Die ehemaligen Schüler Stephan, Simon, Ricarda und Fee (v.l.) gehören zum harten Kern der Gruppe, die von Lehrer Georg Sehrbrock (re.) geleitet wird.

Foto: Jörg Knappe

"Das sind alle Leute, die einen tollen Groove haben" - so beschreibt Georg Sehrbrock die Mitglieder der Percussion-Gruppe "TschitschaPeng". Der Förderschullehrer, Musiker und Komponist leitet seit mehr als zwölf Jahren die Musikgruppe der LVR-Förderschule in Rheindahlen. Die Schule ist eine mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, die anfangs "nur" eine AG für Klanggestaltung angeboten hatte.

Es wurde aber schnell klar, dass viele Schüler ein sehr gutes Rhythmusgefühl haben, und so wurde aus einer AG eine richtige Band. Der Name "TschitschaPENG" (so die offizielle Schreibweise) wurde von einem ehemaligen Mitglied in den Raum geworfen - und ist haften geblieben. Oftmals auch als "Trommeltriebwerk" bezeichnet, gibt die Gruppe jährlich zehn bis 15 Konzerte - und fährt dafür auch bis nach Kaiserslautern, Köln oder ins Sauerland. Die Percussion-Gruppe ist also sehr gefragt, so gefragt, dass sie auch Anfragen ablehnen muss.

Beim ersten Mönchengladbacher Kulturmarkt, der am 13. Juni unter dem Dach des Theaters Krefeld und Mönchengladbach im und rund um das Rheydter Haus an der Odenkirchener Straße stattfindet, werden die jungen Musiker aber auftreten. "Da wird es kräftig auf die Ohren geben!", verspricht Sehrbrock. Oft sei es so, dass Leute, die zu einem Auftritt einer Gruppe Behinderter hingingen, dies unbedingt gut finden wollten - aber dann gebe es einen "Aha-Effekt", erklärt Sehrbrock. "Sie stellen fest: Das ist ja wirklich gut!"

Die Band besteht aus sieben bis zehn Musikern, je nachdem, wer zu welchem Auftrittstermin kann. Zum "harten Kern" gehören die ehemaligen Schüler Fee, Ricarda, Simon und Stephan, welcher so wie Fee bereits früher Schlagzeugspielen gelernt hat. Heute spielen sie fast jedes Schlaginstrument. Die Gruppe musiziert mit den unterschiedlichsten Perkussionsinstrumenten, wie zum Beispiel der Djembé und dem Cajón, aber Sehrbrock arbeitet auch mit elektrischen Loops und mit DJs und Studiomusikern zusammen.

Auch beim Kulturmarkt wird das Spiel von elektronischer Musik unterstützt; ab 18.45 Uhr tritt die Gruppe am Samstag, 13. Juni, auf. "Diese Auftritte machen extrem Spaß!" Darüber sind sich die jungen Erwachsenen einig. Bei der Frage, ob sie noch aufgeregt seien, antworten alle sofort einstimmig: "Nöö!" Sehrbrock bestätigt: "Die Trommelei hat enorm zum Selbstbewusstsein beigetragen."

Und dann legen sie einfach los, jeder hat mindestens ein Instrument vor sich, und sie spielen sich warm, "zum Eingrooven", wie Simon sagt. Jeder spiele mal so, mal so, es werde ausprobiert und letztendlich entständen so neue Stücke - denn die Band komponiert auch selbst.

Im Herbst dieses Jahres erscheint übrigens das vierte Album von TschitschaPeng. Einen ersten Eindruck davon wird es beim Kulturmarkt bestimmt auch live schon geben.

(RP)
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