Mönchengladbach Begegnung im roten Haus

Mönchengladbach · Sie ist nicht zu übersehen, die Begegnungsstätte am Ortseingang von Herrath. Ein Förderverein hat an der Stelle der alten Kapelle den hochmodernen Neubau errichtet. Hier wird gespielt, gefeiert, gekocht, gemalt – und mehr.

Herrath / Beckrath In den letzten Wochen und Monaten hat Nelly Wirtz wahrscheinlich wesentlich mehr Zeit in Herrath als in Beckrath verbracht. In Beckrath ist sie mit ihrer Familie zu Hause, in Herrath wird sie mindestens gleichermaßen gebraucht. Sie ist Bauleiterin in der neuen Begegnungsstätte an der Seidenweberstraße, von Wickrath kommend gleich am Ortseingang. Der Neubau ist nur schwer zu übersehen – die Fassade unter dem modernen Pultdach strahlt in einem leuchtenden Signalrot. "Ein Feldbett habe ich mir hier noch nicht aufgestellt", sagt sie lachend. "Zum Schlafen fahre ich nach wie vor nach Hause."

Da, wo einst die alte Herrather Kapelle stand, ist ein neues, lebendiges Haus der Begegnung entstanden. Das bekommt der Besucher gleich beim Eintreten in das freundliche Foyer mit. Glockenhelle Kinderstimmen schallen aus dem großen Raum zur Rechten. Die Bärengruppe ist los. Neun kleine Jungs und ein Mädchen spielen mit Erzieherin Saskia Keuter und Vater Boris Rüther. Dreimal in der Woche treffen sich die zwei- bis dreijährigen Bären in der Begegnungsstätte. Betreut werden sie jeweils von der Erzieherin und einem Elternteil. "Das klappt hervorragend, und der Bedarf ist groß", sagt Nelly Wirtz, "wir haben reichlich Anmeldungen". Und die Zeit in der Bärengruppe sei eine wunderbare Vorbereitung auf den Kindergarten.

Der Förderverein der Begegnungsstätte Seidenweberstraße ist auf der Zielgeraden. Das Haus, das mit viel Mühe, Einsatz, Mut und Ausdauer gebaut wurde, ist so gut wie fertig. Am Sonntag, 16. Oktober, ist die offizielle Einweihung. Dann darf die Kapellengemeinde Christus-König Herrath-Beckrath mit Fug und Recht ausgiebig feiern. 20 Jahre lang haben die aktiven Katholiken für das Zentrum gekämpft, viele haben sicher nie an die Verwirklichung geglaubt. Aber es ist geschafft, und – es ist schön geworden. Erst seit 2005 gehört die Gemeinschaft Beckrath-Herrath zur Großgemeinde St. Antonius Wickrath, vorher zu Erkelenz-Venrath. Ein kompliziertes Konstrukt, das der Vergangenheit angehört.

Nicht nur die Bärengruppe wird sich regelmäßig in der neuen Begegnungsstätte treffen. In dem großen Mehrzweckraum werden Gottesdienste zelebriert, an zwei Vormittagen gibt es eine Eltern-Kind-Krabbelgruppe, Elternabende können in dem freundlichen Haus abgehalten werden, außerdem Sitzungen der kirchlichen Gremien. Der Seniorenkreis trifft sich hier, der Leprakreis ebenfalls. Es sollen Kinderkurse stattfinden, beispielsweise wird zusammen gekocht, gebastelt und gemalt, und auch die Jugend soll sich in Workshops treffen. Und wer ein Familienfest feiern möchte, kann den Saal mieten.

(RP)
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