Eigentlich sollten die Arbeiten im September 2009 beginnen. Daraus wurde August 2010. Zunächst hieß es, die Anwohner müssten ein Jahr lang Kanalbauarbeiten ertragen, danach würde die Straße neu angelegt — mit Flüsterasphalt, Parkstreifen, Bushaltestellen und Begrünung. Diese Maßnahme sollte eigentlich Mitte 2012 beendet sein. War sie aber nicht. Immer noch wird an der Dohler Straße gearbeitet. Die letzte Asphaltdecke fehlt noch. "Die kann aber witterungsbedingt erst nach dem Frost aufgetragen werden", sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen. "Ansonsten ist die Baustelle so gut wie abgewickelt."

Immerhin ist die Straße inzwischen in beide Richtungen wieder befahrbar. Das war lange Zeit nicht uneingeschränkt möglich. Die Kanalbauarbeiten und auch die Sanierung der Straße mussten abschnittsweise erledigt werden. Das führte zu erheblichen Beeinträchtigungen. Wer allerdings derzeit mit seinem Auto über die Dohler Straße fährt, muss höllisch aufpassen. Die Kanaldeckel liegen vertieft in der vorhandenen Deckenschicht, die Abdeckungen der Hydranten stehen ein paar Zentimeter höher als die Fahrbahn. Um Reifen und Federung zu schonen, fährt man am besten einen Zick-Zack-Parcours um die Deckel herum. Wie die Höhenunterschiede ausgeglichen werden sollen, war am Freitag bei der Stadt nicht zu erfahren.

Nicht nur die Anwohner der Dohler Straße, sondern auch die der umliegenden Nebenstraßen haben unter der Dauerbaustelle gelitten und tun es immer noch. Seit Beginn der Straßenbauarbeiten wird der gesamte Busverkehr zwischen Mönchengladbach und Rheydt über die Heppendorfstraße umgeleitet. Seitdem in Geneicken das riesige Rückhaltebecken entsteht, donnerten zusätzlich wochenlang auch noch täglich schwere Lastwagen durch die Wohnstraße — und zwar im Minutentakt. Die sind jetzt von der Heppendorfstraße verschwunden, die Lastwagen sorgen aber jetzt auf der Ritterstraße und der Schlossstraße für ordentlich Lärm und Gestank. Die schier endlose Geschichte der Baustelle Dohler Straße dürfte bald abgeschlossen sein — zur Erleichterung der Anwohner. Nicht nur, dass sie in den Vorzug kommen, dass ihre Straße mit Flüsterasphalt belegt sein wird. Ein weiteres Problem hat sich nach abgeschlossenem Kanal- und Straßenneubau auch erledigt. In der Vergangenheit war es nach Wolkenbrüchen mehrfach zu Überflutungen gekommen. Angrenzende Häuser standen dabei unter Wasser. Gleich zweimal wurden zahlreiche Keller im Jahr 2008 durch einströmende Wassermassen überflutet. Jetzt hat der Straßenzug erstmalig einen Regenwasserkanal erhalten. Gleichzeitig wurde der Schmutzwasserkanal erneuert.