Mönchengladbach Baumarktkette will in den alten Praktiker-Markt

Mönchengladbach · Aldi will das Teilgrundstück an der Odenkirchener Straße wohl an Bauhaus abgeben. Die Politik hat bereits vorgearbeitet.

Im ehemaligen Praktiker-Baumarkt an der Odenkirchener Straße könnte bald wieder Leben einkehren. Offenbar hat eine Baumarkt-Kette Interesse daran, das Grundstück zu kaufen. Konkret soll es sich um Bauhaus handeln, auch wenn ein Sprecher auf Anfrage lediglich mitteilte, "dass wir keinen Einfluss auf dieses Grundstück haben". Das Areal gehört in der Tat Aldi, das daran angrenzend einen Markt betreibt; zuvor war es im Eigentum der Baugesellschaft Jessen gewesen. Offenbar ist Aldi nun bereit, das Teilgrundstück an den Interessenten zu veräußern und seinerseits seinen Markt zu renovieren.

Die Politik hat das Ihrige bereits dazugetan: In der letzten Ratssitzung war ein Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan aufgehoben worden. Dieses Mittel war im Februar 2014 gewählt worden, um "städtebauliche Fehlentwicklungen" zu verhindern. Nun, so der gemeinsame Fraktionsantrag von CDU und SPD, seien diese nicht länger zu befürchten, der Aufstellungsbeschluss sei folglich nicht weiter erforderlich. "Wir haben mit der Aufhebung den Weg dafür freigemacht, dass ein Baugenehmigungsverfahren Aussicht auf Erfolg hat", sagt Annette Bonin, bau- und planungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. Es habe konkrete Anfragen von Investorenseite gegeben - "sonst hätten wir diesen Schritt ja nicht gemacht".

Käme Bauhaus in der Tat nach Mönchengladbach, wäre die derzeit doch arg ausgedünnte Baumarkt-Landschaft wieder etwas aufgeforstet. Derzeit gibt es lediglich zwei Hornbach-Märkte in der Stadt, den großen Obi im südlichen Viersen - sowie nach der Praktiker- und Max-Bahr-Insolvenz vor zwei Jahren diverse leerstehende Objekte. Neben der Immobilie an der Odenkirchener Straße sind dies der frühere Praktiker in Holt, der dem Kaufland-Markt weichen soll, und der ehemalige Max Bahr an der Lürriper Straße. Speziell das Schicksal dessen früherer Angestellter hatte vor zwei Jahren die Stadt bewegt. Die Mitarbeiter hatten in Eigenregie darum gekämpft, einen neuen Betreiber für ihren Markt zu finden, und lange Zeit Hoffnung darin gesetzt, dass die Dortmunder Baumarktkette Hellweg ihr bekundetes Interesse in Taten ummünzt. Daraus wurde jedoch nichts, der kurz vor der Max-Bahr-Insolvenz renovierte Markt steht bis heute in bester Lage leer.

(RP)
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