Mönchengladbach Basilika minor präsentiert Schätze neu

Mönchengladbach · Münsterbauverein bezahlt Ausrüstung zur Dauerausstellung bedeutender sakraler Werke außerhalb der Schatzkammer.

 Mitglieder des Münsterbauvereinsvorstandes mit dem Abendmahlsschrein (v.l.): Dr. Bodo Assert, Dr. Albert Damblon, Pater Wolfgang, Annette Bonin, Jan Reiners, Helmut Jansen, Dr. Wolfgang Löhr und Dirk Heinemann.

Mitglieder des Münsterbauvereinsvorstandes mit dem Abendmahlsschrein (v.l.): Dr. Bodo Assert, Dr. Albert Damblon, Pater Wolfgang, Annette Bonin, Jan Reiners, Helmut Jansen, Dr. Wolfgang Löhr und Dirk Heinemann.

Foto: Detlef Ilgner

Seit gut vier Jahren steht die Skulptur "Der Mensch" von Maria Lehnen mit ausgebreiteten Armen auf dem Münsterplatz. Nach ziemlich viel Hickhack um Sicherheitsfragen, die im Bau eines Sockels resultierten, wird das Werk inzwischen breit akzeptiert.

 Neuzugang im Münster St. Vitus: die Bronzeskulptur "Gefesselte" von Maria Lehnen.

Neuzugang im Münster St. Vitus: die Bronzeskulptur "Gefesselte" von Maria Lehnen.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

In diesen Tagen ist eine weitere Skulptur in den Besitz der Pfarre St. Vitus übergegangen. Der Münsterbauverein macht die Bronzeskulptur "Gefesselte" der 1949 geborenen Objektkünstlerin Maria Lehnen dem Wahrzeichen der Stadt zum Geschenk. Die Arbeit, ein weiblicher Torso mit gesichtslosem Kopf, dessen Leib von angedeuteten Schnüren überzogen ist, steht unter einem Marien-Gemälde im Nordbereich der Münsterbasilika.

"Der Münsterbauverein hat uns Nikolaus-Geschenke gemacht", äußerte der ehemalige Propst Dr. Albert Damblon Freude über die Gabe. Gemeinsam mit dem leitenden Pfarrer, Franziskaner-Pater Wolfgang Thomé, freut sich Damblon nicht nur über die Skulptur von Maria Lehnen.

Nachdem die Pfarre ein Architektenbüro mit der Erstellung eines Masterplans für die Ausgestaltung der Münsterkirche beauftragt hatte, hat sich nach dessen Vorgaben einiges im Innern der Basilika minor verändert: Dank der Gabe des 275 Mitglieder zählenden Münsterbauvereins sind mehrere sakrale Schätze von der Schatzkammer in offene Räume des Münsters umgezogen: Im Martinschor hat der prachtvolle Abendmahlsschrein, in dem das nur alle sieben Jahre bei der Heiligtumsfahrt präsentierte Abendmahlstuch verwahrt wird, seinen neuen Standort auf einem Sockel unter Sicherheitsglas bezogen. Gleich daneben im Hintergrund steht eine Tischvitrine mit einem Zeigetuch aus rotem Samt.

In der Sakristei haben ein Tragaltar für Priester auf Reisen, ein Elfenbeinkästchen, ein Totenbuch und eine Weiheurkunde von Albertus Magnus eine neue Bleibe gefunden. Und drunten in der Krypta strahlen die Büsten der Heiligen Vitus und Laurentius in freundlichem Licht.

"Der Masterplan sieht vor, das Münster zu verschönern, aber auch die alte abteiliche Situation wieder darzustellen", sagt Damblon. "Nun werden die Münsterführungen gewiss noch interessanter", hofft Helmut Jansen vom Kirchenvorstand. Pfarrer Thomé lobt die "überkonfessionelle Hilfsbereitschaft im Münsterbauverein". "Wir haben ja den Auftrag, wieder zum gemeinsamen Tisch des Herrn zu finden." Den Münsterschatz sieht der Pater als "Symbol und Scharnier für die gemeinsame Geschichte aller Bürger dieser Stadt".

Wie Schatzmeister Jan Reiners auf Befragen erklärte, habe der Münsterbauverein insgesamt rund 75 000 Euro aus Mitgliedsbeiträgen und Sponsoren-Spenden für die nun auf Dauer angelegte Neupräsentation zur Verfügung gestellt. Eine Essener Spezialfirma hat die Sockel, Vitrinen und Beleuchtung installiert.

(RP)
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