Mönchengladbach Banknoten aus dem Löschwasser gerettet

Mönchengladbach · Mehdi Shalbaf erlebte das Inferno hautnah mit. "Innerhalb von sieben Minuten hatten sich die Flammen durch das Gebäude gefressen – und ich war dabei, als das Dach über meiner Cafeteria zusammenbrach", erzählte der Pächter im August 2001 im Gespräch mit der Rheinischen Post. Am 23. Juli des Jahres brannte das Bad, nur der Trakt mit den Umkleidekabinen und die Verwaltung blieben vom Feuer verschont. Mehrere Häuser an der Fliethstraße mussten evakuiert werden, "wir konnten kein Risiko eingehen", sagte dazu Feuerwehrchef Jörg Lampe. "Der Rauch war hochgiftig."

Dacharbeiten verursachten den Brand, die Mischung aus Schweißbrennern und leicht entflammbaren Bitumenrollen gab den Ausschlag. 150 Feuerwehrmänner eilten vormittags zum Zentralbad und versuchten, das Feuer zu stoppen. "Wir haben noch Glück gehabt", sagte die damalige Oberbürgermeisterin Monika Bartsch. Denn die Flammen loderten während der Schulferien und das Bad war geschlossen. Sonst hätte es womöglich mehr als die drei Leichtverletzten gegeben, um die sich die Rettungskräfte kümmern mussten.

Der Bau des Bades hatte einst 16 Millionen Mark gekostet, nach dem Brand erhielt die Stadt von der Versicherung 43 Millionen Mark. Auch Mehdi Shalbaf stand nicht völlig mit leeren Händen da: Der Pächter der Cafeteria hatte eine Geldkassette mit 10 000 Mark in einer Eistruhe versteckt, nach dem Feuerwehreinsat legte der Räumbagger das völlig verrußte Stück frei. "Sie war randvoll mit Löschwasser – und darin schwammen unversehrt alle Banknoten", erzählte er.

(RP)
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