Mönchengladbach Bakterien beim Grillen: 105 Infektionen in Gladbach

Mönchengladbach · Schwere Durchfallerkrankungen können die Folge sein, wenn man etwa Geflügel nicht ausreichend erhitzt.

In Mönchengladbach sind im vergangenen Jahr 304 Menschen an einer durch Campylobacter-Bakterien verursachten Magen-Darm-Infektion erkrankt. In diesem Jahr wurden bereits 105 Fälle registriert. Das berichtet die Krankenkasse IKK Classic auf Grundlage aktueller Daten des Robert-Koch-Instituts. "Die tatsächliche Zahl der Infektionen dürfte jedoch noch höher liegen. Eine Campylobacter-Infektion ist zwar meldepflichtig, aber nicht jeder Erkrankte geht zum Arzt und wird getestet", sagt Michael Lobscheid von der IKK Classic.

In den warmen Monaten sind die Erreger vermehrt in der Tierhaltung zu finden und werden - vor allem während der Grillsaison - bei unzureichender Küchenhygiene auf den Menschen übertragen. Im Vergleich zu anderen Durchfallerregern wie Salmonellen kann schon eine geringe Keimmenge eine Campylobacter-Infektion auslösen. Wird vornehmlich Geflügelfleisch nicht ausreichend erhitzt oder durch verunreinigte Küchengeräte verschmutzt, kann die Folge eine schwere Durchfallerkrankung mit Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen sein. Meist klingen die Beschwerden nach spätestens einer Woche wieder ab, gegebenenfalls muss die Erkrankung aber mit Antibiotika behandelt werden. "Um sich vor Infektionen mit Durchfallerregern zu schützen, sollten Speisen mit rohen Eiern, Milch, Eis oder Fleisch stets im Kühlschrank aufbewahrt und erst kurz vor dem Verzehr zubereitet werden", so Lobscheid. Fleisch sollte man vor der Zubereitung vorsichtig abtupfen und nicht waschen. Entgegen der gängigen Meinung werden Schmutz und Bakterien nicht weggespült, sondern können durch das spritzende Wasser in der Küche verbreitet werden. Sicher abgetötet werden Campylobacter wie Salmonellen nach einer Garzeit von mindestens zehn Minuten bei Temperaturen über 70 Grad Celsius.

(RP)
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