Mönchengladbach Bahnhof Rheydt: Abriss und Neubau

Mönchengladbach · Als die hochrangigen Vertreter der Bahn AG gestern zum Ortstermin in den Hauptbahnhof Rheydt kamen, mussten auch sie eingestehen: Schön ist anders. Deshalb ist es auch schwer, für das heruntergekommene Gebäude attraktive Mieter zu finden.

Jetzt gibt's eine neue Idee: Ein privater Investor soll gefunden werden, der das Bahnhofsgebäude saniert oder abreißt und neu baut.

Der Bundestagabgeordnete Dr. Günter Krings (CDU) hatte zu dem Ortstermin geladen, an dem auch Oberbürgermeister Norbert Bude (SPD) und Bezirksvorsteher Karl Sasserath (Grüne) teilnahmen. Bude und Krings hatten die Bahn bereits auf die Missstände und Leerstände aufmerksam gemacht. Doch das Unternehmen stellte klar, dass Rheydt in den nächsten fünf Jahren nicht für eine Sanierung vorgesehen ist. Wegen der "architektonischen Gegebenheiten" gestalten sich Verhandlungen mit möglichen Mietern schwierig, erklärte die Bahn. McDonald's, das in die ehemalige Gaststätte ziehen sollte, ist abgesprungen. Dann interessierte sich eine Spielhalle für das leer stehende Kino. Doch da winkte die Stadt ab. Offenbar will auch das Schildergeschäft aus dem Gebäude ausziehen. Dann wären nur noch ein Blumengeschäft, ein Zeitschriftenhandel und ein Bäcker dort.

Privater Investor soll bauen

Bude will eine schnelle und wirtschaftliche Lösung: "Das Gebäude befindet sich in exponierter Lage und darf nicht weiter zum Schandfleck verkommen." Gestern einigten sich Stadt und Bahn darauf, einen privaten Investor zu suchen. Der könnte den Komplex teilweise (die Seite des Kinos und der Gaststätte) oder ganz abreißen und neu bauen. "Über eine attraktivere Architektur, die zudem bessere Nutzungsmöglichkeiten bietet, lässt sich sicherlich das Objekt besser vermieten", hofft Krings. Die Bahn wäre bereit, den Verkaufserlös der Sanierung des Bahnhofs zugute kommen zu lassen. Seinen Status als Hauptbahnhof würde Rheydt behalten — ebenso wie alle bisherigen Angebote, hieß es.

Die Stadtverwaltung soll nun innerhalb der nächsten zwei Monate einen Plan entwerfen, wie das neue "Tor zur Innenstadt von Rheydt", so der Beigeordnete Helmut Hormes, aussehen könnte. Der Plan soll zudem mit dem Innenstadtkonzept für Rheydt harmonieren: Er soll unter anderem zu dem Vorhaben passen, das alte Post-Areal für Wohnen und Arbeiten umzubauen. Auch hier wird noch ein Investor gesucht.

Die Bahn informierte Bude auch über die geplante Sanierung des Gladbacher Bahnhofs. Konkrete Pläne für das denkmalgeschützte Gebäude werden aber erst im Herbst erwartet.

(RP)
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