Mönchengladbach Bahn plant tägliche Intercity-Verbindung

Mönchengladbach · Ab Dezember startet offenbar eine neue IC-Verbindung von Berlin über beide Mönchengladbacher Hauptbahnhöfe bis nach Aachen. Und auch beim besseren Schienen-Anschluss des Niederrheins an die Niederlande gibt es Bewegung.

Rollt bald ein neuer Intercity den Niederrhein entlang? In der neuen Ausgabe der Fachzeitschrift "Drehscheibe" heißt es in einer Vorschau auf Fahrplanveränderungen im Fernverkehr ab 14. Dezember 2013, es werde montags bis freitags (also nicht an den Wochenenden) "ein neuer Intercity von Berlin über Hannover, Düsseldorf, Krefeld, Viersen, beide Mönchengladbacher Hauptbahnhöfe und Herzogenrath nach Aachen" fahren. Ob tatsächlich Düsseldorf oder stattdessen Duisburg gemeint ist (was dem Streckenverlauf nach weitaus sinnvoller wäre), ließ sich zunächst nicht klären. Die Deutsche Bahn wollte weder bestätigen noch dementieren. Im Oktober würden die neuen Verbindungen vorgestellt, hieß es. So lange bleibe abzuwarten, welche Veränderungen umgesetzt würden.

Seit Jahren fordern Politik, Fahrgastvertreter und Firmen deutlich verbesserte Bahnverbindungen am Niederrhein. Bundestagsabgeordneter Dr. Günter Krings (CDU) sprach von einem "kleinen Zeichen der Besserung", was den Anschluss Mönchengladbachs ans Fernverkehrsnetz angeht, sollten die Pläne Realität werden: "Einmal täglich ist besser als zweimal die Woche." Seit 2009 gibt es nur freitags eine Intercity- und sonntags eine ICE-Verbindung zwischen Mönchengladbach und Berlin. Zuvor war die Stadt für mehrere Jahre sogar gänzlich vom Fernverkehr abgekoppelt. "Drehscheibe" sei ein von Bahn-Insidern ehrenamtlich verfasstes Magazin, der Bericht sei also "deutlich mehr als Spekulation", sagte Krings; andererseits aus denselben Gründen aber auch keine Garantie dafür, dass die Verbindung zustande kommt.

Zugleich sind die Hoffnungen auf den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Kaldenkirchen-Dülken deutlich gestiegen. Das eingleisige Nadelöhr verhindert bisher eine effektive Schnellzugverbindung von Düsseldorf über Gladbach nach Eindhoven. Es gibt Signale aus dem Bundesverkehrsministerium, dass die vom länderübergreifenden RoCK-Projekt eingereichte Studie zum Kosten-Nutzen-Vergleich des Ausbaus Berlin beeindruckt hat. In seiner Antwort teilt der Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium, Enak Ferlemann, mit, das Gutachten sei "sehr gut und aussagekräftig" und der Ausbau dieser Strecke "sehr sinnfällig". Entsprechend optimistisch blicke er auf eine Veranstaltung zum Thema am Freitag in Düsseldorf, sagt Lothar Beine (SPD), Gladbacher Vertreter im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).

Es gibt also offenbar gute Chancen, dass der Ausbau des Engpasses im Bundesverkehrswegeplan 2015—2025 hochrangig eingestuft wird. "Wenn das Projekt in der Priorität hinter der Betuwe-Linie und dem RRX auf Platz drei oder vier stünde, könnten wir sehr zufrieden sein", so Beine. Ein drittes Anliegen mit Gladbach-Bezug sei dann noch ein Anschluss der Stadt an die künftige schnelle Regionalbahn RRX.

(RP)
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