Mönchengladbach Bäckerei-Kette Hannen meldet Insolvenz an

Mönchengladbach · Diese Nachricht überrascht Kollegen und Kunden gleichermaßen: Gladbachs größter Bäcker Hannen steckt im Insolvenzverfahren.

Über die zwölf Filialen und drei Cafés bestimmt ab sofort der Krefelder Anwalt Eberhard Stock, der vom Amtsgericht Mönchengladbach als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt worden ist. Damit erlebt das erfolgsverwöhnte Gladbacher Familienunternehmen einen herben Rückschlag. Vor gut einem Jahr hatte Geschäftsführer Herbert Hannen junior nach RP-Informationen sein zeitweilig auf 23 Verkaufsstellen angewachsenes Unternehmen zum ersten Mal markant reduziert. Nun steht ein weiterer drastischer Einschnitt bevor.

Zu den Gründen für die finanzielle Schieflage wollte sich Herbert Hannen gestern gegenüber der RP noch nicht äußern. Er kündigte aber für Montag eine Erklärung an. Branchenkenner vermuten, dass die Kette in zu kurzer Zeit zu schnell gewachsen ist. Die Bäckerei war von Herbert Hannen senior 1956 an der Giesenkirchener Konstantinstraße gegründet worden. Seit sein Sohn und dessen Frau den Betrieb übernahmen, ging es rasant bergauf. Hannen übernahm immer mehr Bäckereien von Kollegen, die ihr Geschäft hatten aufgeben müssen.

Zudem betrieb er zeitweilig das Café Rossini in bester Lage am Rheydter Markt und führt bis heute das Café Valentino an der Hindenburgstraße. "Eine auf Mönchengladbach begrenzte Expansion, unter Ausnutzung der sich bietenden Marktchancen und Marktnischen, auf einem hohen Qualitätsstandard", so beschreibt der Unternehmer auf seiner Internet-Seite seine Strategie. Hannen ist stets für Innovationen gut, wollte etwa in China deutsches Brot und Apfelkuchen verkaufen. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem für seine Ausbildung und sein Engagement gegen Jugendarbeitslosigkeit.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort