Mönchengladbach Awo-Angestellte streiken heute

Mönchengladbach · Die Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Niederrhein werden heute ihre Arbeit niederlegen. Die Gewerkschaft Verdi hat zum ganztägigen Streik aufgerufen. "Wir rechnen mit 2000 bis 3000 Demonstranten bei der zentralen Kundgebung in Düsseldorf", sagt Gewerkschaftssekretär Frank Dücker. Aus Mönchengladbach werden Angestellte der beiden Awo-Seniorenzentren in die Landeshauptstadt fahren. "Das wird sich aber nicht negativ auf das Wohlbefinden unserer Bewohner auswirken, da wir einen Notdienst vor Ort haben", sagt Heike Burian.

Lohnerhöhung um 4,5 Prozent

Die Leiterin des Helmuth-Kuhlen-Hauses an der Bendhecker Straße und des Adam-Romboy-Seniorenzentrums an der Sonnenstraße, hat in gewisser Weise Verständnis für die Anliegen der Streikenden. "Bis zu einem gewissen Punkt kann ich den Wunsch nach mehr Lohn verstehen", sagt sie. Die Gewerkschaft fordert für die tarifgebundenen Awo-Beschäftigten in den Kindergärten, Seniorenheimen und anderen Einrichtungen eine Erhöhung von 4,5 Prozent und außerdem Tarifregelungen zur Begrenzung von befristeten Arbeitsverhältnissen und zur Begrenzung des Einsatzes von Leiharbeitnehmern. "Außerdem wollen wir Nachtarbeitszuschläge und eine Altersteilzeitregelung erstreiten", sagt Frank Dücker.

Heike Burian ist keine Freundin von befristeten Arbeitsverträgen. "Früher gab es bei uns nur feste Stellen. Dann kam ein Einbruch in den Pflegestufen, und wir mussten immer enger kalkulieren", sagt sie. In letzter Zeit seien aber speziell examinierte Kräfte wieder unbefristet eingestellt worden. Auch von Leiharbeitnehmern – speziell in den Senioreneinrichtungen – hält sie nichts. "Die Arbeit in den Seniorenzentren verlangt ein hohes Maß an Kontinuität, und für unsere Bewohner ist es wichtig, möglichst immer die gleichen Bezugspersonen zu haben."

Frank Dücker kündigte gestern an: "Wenn wir mit unserem Warnstreik keinen Erfolg haben sollten, werden wir wieder die Arbeit niederlegen. Dann aber gleich für mehrere Tage."

(RP)
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