Mönchengladbach Autofahrer klagen über rote Welle auf Straßen

Mönchengladbach · Von einer roten Ampel zur nächsten roten Ampel: So scheint das Verkehrssystem in der Stadt zu funktionieren. Die FDP fordert ein Gutachten, das für einen zügigen Verkehrsfluss sorgen soll.

 Von einer roten Ampel zur nächsten roten Ampel: So scheint das Verkehrssystem in der Stadt zu funktionieren.

Von einer roten Ampel zur nächsten roten Ampel: So scheint das Verkehrssystem in der Stadt zu funktionieren.

Foto: AP

So etwas wie eine grüne Welle gibt es in Mönchengladbach nicht. Das ist das subjektive Empfinden vieler Autofahrer, die sich täglich über die lästigen Zwangspausen vor zahllosen roten Ampeln ärgern. Und sich darüber wundern, warum die grüne Welle in anderen Städten besser zu klappen scheint als in Mönchengladbach. Die FDP-Ratsfraktion hat sich das zu Herzen genommen. Sie fordert ein Gutachten mit dem Ziel, den Verkehr auf den Hauptverkehrsstraßen flüssiger und damit umweltverträglicher zu gestalten. Im Planungs- und Bauausschuss am kommenden Dienstag werden die Freidemokraten einen entsprechenden Antrag vorlegen.

Für die Erstellung des Gutachtens beantragen sie 50 000 Euro. Dieses soll die "Grundsätze der Steuerung für den motorisierten Individualverkehr und den öffentlichen Personalverkehr überprüfen und hierzu Optimierungen vorschlagen", heißt es. So soll die Busvorrangschaltung abgeschaltet werden. Gleichzeitig hat die FDP-Fraktion einen 16 Sekunden langen Film drehen lassen, der auf YouTube unter dem Titel "Von wegen Grüne Welle — hier geht's nicht weiter" zu finden ist. Die Nutzer werden gebeten, die Stellen zu nennen, die am schlimmsten nerven. "Einige Menschen haben uns schon neuralgische Punkte genannt", sagt FDP-Geschäftsführer Hans-Joachim Stockschläger. Es sei auffällig, dass die B 57 (Aachener/Gladbacher Straße) fast immer genannt werde.

Einer, der sich bestens auskennt, ist Uwe Keller. Der Taxiunternehmer antwortet auf die Frage, wo es denn am schlimmsten sei in der Stadt, spontan mit: "Überall!" Gerade die Bundesstraßen seien "nicht ordentlich geschaltet". Obwohl er sich an die Geschwindigkeitsvorgaben halte, würde er immer wieder zum Halten an roten Ampeln gezwungen. "Besonders schlimm ist es auf der Aachener und Gladbacher Straße, auf der Theodor-Heuss-, Garten-, Limiten- und Mülgaustraße — also auf den Strecken zwischen Gladbach und Odenkirchen und zwischen der Stadt und Rheindahlen", sagt er. "Ach ja, natürlich auch auf der Bismarckstraße."

Das Thema Verkehrslenkung und Ampelschaltungen stehe ganz oben auf der Agenda, sagt Wolfgang Speen. Der Stadtsprecher verweist in dem Zusammenhang auf den Arcaden-Neubau, der erhebliche Auswirkungen auf die Verkehrsströme haben wird. "Das bezieht sich nicht nur auf die Sperrung der Stepgesstraße", sagt Wolfgang Speen. Das Ziel der Verkehrsplaner sei in jedem Fall ein besserer und zügigerer Verkehrsfluss. Und die zentrale Frage sei dabei immer: "Wo und wie kann man in der Stadt grüne Wellen schaffen?"

Die Grünen kritisieren den Antrag der FDP. Weit über 62 Prozent aller Wege würden in Mönchengladbach mit dem Auto zurückgelegt. "Die Bürger wollen mit dem Fahrrad zum Bäcker fahren können", sagt der Fraktionsvorsitzende Karl Sasserath. Und der Grünen-Ratsherr Dieter Brüser sagt: "Es geht uns nicht darum, den Autoverkehr zu verbieten, sondern darum, den Alternativen ÖPNV, Fahrrad und Fußgänger eine brauchbare Infrastruktur anzubieten."

(RP)
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