Mönchengladbach Ausstellungen 2018 im Museum Abteiberg

Mönchengladbach · Henrike Naumann stellt Objekte und Möbel auch aus Gladbacher Wohnzimmern aus. Laurie Parsons Kunst ist unverkäuflich. Britta Thie will Teenager zeigen, die im Minto abhängen - und auch sonst ist ziemlich viel los im Museum.

 Der Schrank von Ramon Haze: So heißt die Ausstellung, die ab 11 November 2018 im Museum Abteiberg gezeigt wird. Haze sammelt Objekte aus dem 20. und 21. Jahrhundert, deren Funktionen er nicht mehr erkennen kann und sie deshalb dem Feld der sogenannten Kunst zuordnet.

Der Schrank von Ramon Haze: So heißt die Ausstellung, die ab 11 November 2018 im Museum Abteiberg gezeigt wird. Haze sammelt Objekte aus dem 20. und 21. Jahrhundert, deren Funktionen er nicht mehr erkennen kann und sie deshalb dem Feld der sogenannten Kunst zuordnet.

Foto: Martin Klindtworth

Das Ausstellungsprogramm 2018 im Museum Abteiberg wird spannend - und es hat einen hohen weiblichen Anteil: Die Künstlerinnen Henrike Naumann, Laurie Parsons und Britta Thie bestreiten drei von insgesamt sechs Ausstellungen. Im Einzelnen:

Vom 11. März bis zum 10. Juni in Henrike Naumann, geboren 1984 in Zwickau, zu Gast im Hollein-Haus. Ihre Präsentation heißt "2000". Der Titel bezieht sich auf die Expo, die 2000 in Hannover stattfand. Die Künstlerin nimmt das Jahr zum Ausgangspunkt einer Ausstellungsarchitektur, die zwischen Museum, Messestand, Concept Store, Wohnzimmer und Ruine, Expo 2000 und Terror 2000, Treuhand und Love Parade, Gerhard Schröder und Dr. Motte, Generation Golf und Möbel Höffner schillert - ein deutsch - deutscher Pavillon gefüllt mit 100 Objekten und Möbelstücken, subjektiv und emotional ausgewählt: aus dem Exposeeum Hannover, aus dem Archiv der Künstlerin und aus Mönchengladbachs Wohnzimmern.

"A Body of Work" heißt die Ausstellung von Laurie Parsons, die vom 15. April bis zum 2. September zu sehen sein wird. Die amerikanische Künstlerin, geboren 1987, wurde in den späten 1980er Jahren in der Kunstwelt bekannt und wandte sich nach einigen Ausstellungen von ihr ab. Der Auslöser war der Verkauf aller Exponate aus einer Galerie-Ausstellung in New York und Köln an eine deutsche Privatsammlung. Laurie Parsons beschloss daraufhin, kein Werk mehr zum Kauf anzubieten. Diese legendäre Ausstellung wird in einem Raum des Museums neu gezeigt.

Die Künstlerin, Filmerin und Schauspielerin Britta Thie, geboren 1987 in Minden, war im vergangenen Jahr in der Ausstellung "Von den Strömen der Stadt zu sehen". Vom 24. Juni bis zum 14. Oktober beabsichtigt sie, im Museum und im Minto ihre Soap-Opera "Truth_Ruth" zu zeigen. Die spielt im Minto und wird in drei Teilen/Folgen/Sequenzen inszeniert. Im Mittelpunkt steht eine Gruppe von Teenagern, die sich nachmittags im Minto treffen, um dort abzuhängen. Gecastet werden die Charaktere auf Instagram über gepostete Selfies mit dem Location-Tag "Minto". Basierend auf Interviews mit den Teenager-Gruppen wird die Storyline entlang der persönlichen Geschichten gemeinsam im Dialog zwischen der Künstlerin und ihren Hauptdarstellern entwickelt.

Vom 10. Juni bis zum 13. Januar 2019 können die Museumsbesucher die zweite Folge der Ausstellungsreihe "Die Zukunft der Zeichnung - Das Neue in der Sammlung Etzold" erleben. Sie trägt den Titel "Algorithmus" und rückt das Konvolut der Computergrafik und deren Algorithmen ins Zentrum. Frühe computergrafische Bilder von Herbert W. Franke, Manfred Mohr, Frieder Nake und Georg Nees, digital inspirierte Bilder von K.O. Götz, François Morellet, Victor Vasarely und anderen mehr zeigen die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von zeichnerischer Geste und programmierter Maschine. Durch ein Rahmenprogramm mit Vorträgen von Fachleuten und Künstlern wird das Thema der Computergrafik in die Jetzt-Zeit erweitert.

Erstmalig wird die Kunstsammlung von Ramon Haze in einem deutschen Museum gezeigt - im Museum Abteiberg, und zwar vom 11. November bis 24. Februar 2019. Die Präsentation heißt "Der Schrank von Ramon Haze". Was wird aus der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts? Welche Werke bleiben erhalten? Ramon Haze, ein Kunstdetektiv und Sammler, der in der kommenden Kulturepoche lebt, gibt Antworten. Er sammelt mit seinen Schergen, Holmer Feldmann und Andreas Grahl, Objekte aus dem 20. und 21. Jahrhundert, deren Funktionen er nicht mehr erkennen kann und sie deshalb dem Feld der sogenannten Kunst zuordnet.

Nicht zu vergessen: Noch bis 18. Februar läuft die große historische Ausstellung "Von da an. Räume, Werke, Vergegenwärtigungen des Antimuseums 1967-1978 im Museum Abteiberg und im alten Städtischen Museum in der Bismarckstraße. Parallel ist im Grafischen Kabinett "Die Zukunft der Zeichnung: Konstruktion"mit Werken aus der Sammlung Etzold zu sehen.

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