Mönchengladbach Auf nächtlicher Pilgerfahrt
Mönchengladbach · 600 Schützen nahmen an der 30. Nachtwallfahrt der Bruderschaften teil und pilgerten zum Marienheiligtum in Hehn. Die Hauptgruppe wurde von Bezirkskönig Jörg Pauen angeführt. Einige Schützen sind von Anfang an dabei.
Speick/Hehn Mit dem Schützenwesen verbindet manch einer nur Kirmes und Schützenzüge. Eine Bruderschaft bedeutet jedoch auch Gemeinschaft, Verbundenheit zur Heimat und Bekenntnis zum Glauben. Den stellten die Schützen des Bezirksverbandes Mönchengladbach, Rheydt, Korschenbroich nun bei ihrer 30. Nachtwallfahrt unter Beweis. Dabei machten sich aus vielen Teilen der Stadt rund 600 Schützen unter dem Motto "Glaub-würdig leben!" auf den Weg zum Marienheiligtum in Hehn. Die Hauptgruppe um Bezirkskönig Jörg Pauen startete an der Speicker Kirche St. Hermann-Josef. Unterwegs sprachen die Schützen das Glaubensbekenntnis und zahlreiche Gebete. In Hehn angekommen nahmen sie zunächst an einem Gottesdienst teil, bevor sie sich bei einer Agape-Feier stärkten und den Schlusssegen erhielten.
Gerd Windeln hat keine der 30 Nachtwallfahrten versäumt. Der ehemalige Viersener Feuerwehrchef ist der Vorbeter der Pilgergruppe, die in Speick loszog. "Ich habe in meinem Beruf viele schlimme Dinge gesehen", sagt Gerd Windeln. Die Pilgerfahrt habe ihm oft geholfen, das Erlebte zu verarbeiten. Außerdem gehöre das Bekenntnis zum Glauben einfach zum Schützenwesen mit dazu. "Ich habe mir oft freigenommen, um dabei sein können", erzählt der 72-Jährige. Solange er könne, werde er an der Nachtwallfahrt teilnehmen. Jean-Pierre Moersheim erlebte dagegen seine erste Nachtwallfahrt der Schützen. Der Bezirksritter der Schülerprinzessin gehört der St. Paulus Schützenbruderschaft Mülfort an und hatte keine Erwartungen an die Pilgerfahrt. "Ich lasse es einfach auf mich zukommen", erzählte der 13-Jährige, kurz bevor er sich auf den Weg begab.
Premiere für Bezirksritter
Nachdem Pfarrer Manfred Esmajor die Pilgergruppe gesegnet hatte, setzte sich der Zug in Bewegung. Bezirkskönig Jörg Pauen ging dabei an der Spitze und trug das Friedenskreuz des Bezirksverbandes. Begleitet wurde er von seinen beiden Ministern Paul Schieren und Markus Effertz sowie Bezirksbundesmeister Horst Thoren. Neben zahlreichen Schützen reihten sich auch Bezirksvorsteher Reinhold Schiffers, Monika Bartsch, der Landtagsabgeordnete Norbert Post und die Kulturausschussvorsitzende Manuela Luhnen in die Pilgergruppe ein. Aber auch Bezirksprinzessin Natascha Toelstede ging mit nach Hehn. "Für mich ist es selbstverständlich. Ich bin damit groß geworden", sagt die 24-Jährige.
Die Pilgermesse hielt Bezirkspräses Johannes van der Vorst zusammen mit Propst Dr. Albert Damblon und Pfarrer Wilhelm Pötter. Horst Thoren erinnerte in der Messe daran, wie wichtig es ist, auf etwas vertrauen zu können. In Zeiten, in denen es kaum noch Vorbilder gebe, könne der Glaube die Menschen stärken und helfen, füreinander da zu sein.
