Mönchengladbach Auf dem Lenßenhof gibt's Bio pur

Mönchengladbach · Beim Hoffest gab es frische Erdbeeren und Feldführungen für die Besucher.

 Joachim Kamphausen mit Tochter Theresa Rosiny: Sie setzen voll auf ökologischen Bioanbau und gaben beim Hoffest Tipps.

Joachim Kamphausen mit Tochter Theresa Rosiny: Sie setzen voll auf ökologischen Bioanbau und gaben beim Hoffest Tipps.

Foto: Jörg Knappe

Hoffest klingt nach bäuerlichem Idyll, wie in der Landliebe-Werbung. Dass es aber auch weniger kitschig sein kann, bewies der Lenßenhof am Sonntag. Ab elf Uhr konnten Naturfreunde alles von und rund um den Bio-Bauernhof erleben sowie Wissenswertes dazu lernen. Neben Kulinarischem aus eigener Produktion, wie frischen Erdbeeren mit Sahne oder Bio-Wein, gab es auch Tipps für den heimischen Garten.

Der Odenkirchener Hof ist um die 250 Jahre alt. Seit 1993 kümmert sich Joachim Kamphausen in vierter Generation um den Lenßenhof - und setzt dabei voll und ganz auf ökologischen Bioanbau im Einklang mit der Natur. "Mit 40 eigenen Gemüsekulturen wollen wir in der Region wertvolle Lebensmittel anbieten", erklärt Kamphausen. Das kommt bei den Hoffest-Besuchern gut an.

"Ich achte sehr darauf, woher mein Essen kommt und wie produziert wird", sagt Jana Schultes. Ihre vierköpfige Familie ernährt sich hauptsächlich von Bioprodukten. Ein Trend, der zunimmt und für viele immer wichtiger wird. "Wir sollten in der Gesellschaft mehr darauf achten, nachhaltig zu leben und wie wir so etwas für die nachkommenden Generationen tun können", findet die junge Mutter.

Nachhaltigkeit ist ein großes Thema für den 34 Hektar großen Bauernhof. Das kriegen die Besucher bei einer der drei Feldführungen hautnah mit. Mitarbeiter des Lenßenhofs erklären, wie nachhaltiger, ökologischer Landanbau funktioniert und auch in einer Stadt wie Mönchengladbach umgesetzt werden kann. Gemüse und Obst wird nur nach Saison angebaut. Ressourcen aus der Natur werden genutzt: Eine Kräutermauer gibt heimischen Arten Unterschlupf, eine Pflanzenkläranlage säubert das Wasser, und der Strom wird mit einer Solaranlage produziert.

Das finden nicht nur Familien spannend. Besonders junge Menschen interessieren sich beim Hoffest dafür. Den allgemeinen Trend greifen ebenso die Stände der Partner vom Lenßenhof auf. Mit dabei ist deshalb auch die Rudolf-Steiner-Waldorfschule. Hier können Große und Kleine bunte Freundschaftsbänder knüpfen. "Ökologisches Denken und Handeln ist uns sehr wichtig. Das passt gut zu uns", sind sich die Schüler einig. Ein besonderer Publikumsmagnet war die Schwalbenvorführung des NABU. Die putzigen Vögelchen sind ein Beleg für den Naturschutz, der am Lenßenhof geleistet wird.

Neben den ernsten Themen wie Naturschutz, Nachhaltigkeit und gesunder Ernährung stand aber vor allem eins im Vordergrund: Spaß haben! Dem kamen vor allem die Kleinen bei dem Sonnenwetter nach. In Heuhaufen konnten alle nach Lust und Laune tollen und mit den Wölfling-Pfadfindern lustige Spiele ausprobieren. "Ich mag den Bauernhof. Hier hat man voll viel Platz, und das Essen ist lecker", sagt der achtjährige Peter Tremp. Bei so viel Begeisterung muss das einfach stimmen.

(swin)
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