Arsenskandal in Mönchengladbach Arsen in Straßen: Entnahme von Grundwasserproben

Mönchengladbach · Die Untersuchungen an der Klumpen- und Süchtelner Straße in Mönchengladbach gehen weiter: In dieser Woche sollen zehn Grundwassermessstellen eingerichtet werden. Dafür werden neue Rohre gesetzt und zunächst verplombt, um später Proben entnehmen zu können.

Bei der Stadt geht man davon aus, dass von dem 2005 und 2006 eingebauten, hochbelasteten Bettungsmaterial keine Gefahr ausgeht. Um sicher zu gehen, wurde das Institut für Umweltanalyse aus Bielefeld beauftragt, das Bettungsmaterial in den Straßen systematisch zu beproben, zu analysieren und ein Gefährdungsgutachten zu erstellen. Das Institut war bereits in der Stadt tätig, als es um die Untersuchung von mit Schadstoffen belasteten Spielplätzen ging.

An der Süchtelner- und Klumpenstraße wurden etliche Bodenproben entnommen. 70 werden es am Ende sein. Was sich jetzt bereits herausgestellt hat: Das Material hätte auf keinen Fall in den Boden eingearbeitet werden dürfen. Eine Belastung mit Arsen und Blei hatten schon vorangegangene Analysen ergeben. Jetzt soll sichergestellt werden, dass das giftige Material nicht ins Grundwasser gelangt. Die Ergebnisse sollen Mitte/Ende November vorliegen. Dann erwartet die Stadt auch die Auswertungen der Bodenproben.

Eigentlich sollte ein Naturprodukt für das Pflasterbett der Süchtelner Straße und der Klumpenstraße verwendet werden. So hat es zumindest in der Ausschreibung damals gestanden. Dass die ausführende Baufirma etwas ganz anderes einlagerte, kam erst im Oktober 2012, also mehr als sechs Jahre später, ans Licht. Nachdem bei Straßenbauarbeiten in Grevenbroich, bei denen dieselbe Firma beauftragt worden war, Unregelmäßigkeiten aufgetaucht waren, gab es einen Hinweis der Bezirksregierung. Daraufhin entschied sich die Stadt zu nachträglichen Analysen. An der Süchtelner Straße zeigten zwei von drei Proben deutlich erhöhte Schwermetallkonzentrationen, an der Klumpenstraße waren gleich alle drei Proben erheblich belastet.

Weil das giftige Material unter der Straße liegt und versiegelt ist, geht die Stadt von keiner akuten Gefährdung aus. Welche Gefahr längerfristig besteht, sollen die Proben und Sickerwasserprognosen ergeben.

(gap)
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