Mönchengladbach Architektur-Tag: Das gibt's zu sehen

Mönchengladbach · Außergewöhnliche Bauten in der Stadt besichtigen, mit Architekten und Bauherren plaudern, mit den Bewohnern durch die Häuser schlendern – das geht am Wochenende 23. und 24. Juni. 164 Städte und Gemeinden in NRW beteiligen sich am Tag der Architektur.

 Architekt Markus Sillmanns vom Mönchengladbacher Büro Sillmanns GmbH Architekten und Ingenieure hat das denkmalgeschützte Pfarrhaus an der Rudolfstraße umgebaut und erweitert.

Architekt Markus Sillmanns vom Mönchengladbacher Büro Sillmanns GmbH Architekten und Ingenieure hat das denkmalgeschützte Pfarrhaus an der Rudolfstraße umgebaut und erweitert.

Foto: KN

Eine zum Kaminstudio umgebaute ehemalige Lagerhalle, ein saniertes Berufskolleg, ein zum Passivhaus umfunktioniertes Mehrfamilienhaus: Groß ist das Spektrum der Mönchengladbacher Bauwerke, die in diesem Jahr am "Tag der Architektur" teilnehmen. Sechs an der Zahl sind es – von insgesamt 451 Gebäuden, Quartieren, Gärten und Parks in 164 Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens, die sich beteiligen. Am 23. und 24. Juni sind sie für interessierte Besucher geöffnet. Architekten, Innen- und Landschaftsarchitekten, Stadtplaner sowie Bauherren laden zu Besichtigungen und Gesprächen ein.

Gleich zweimal ist der Mönchengladbacher Architekt Daniel Finocchiaro vertreten: Mit seinem Büro "Bau Grün" stehe er für Baukonzepte, die sparsam mit Ressourcen umgehen, und treffe damit genau das diesjährige Motto des Tages der Architektur, Energie.

Zwei Häuser an der Burggrafen- und an der Tulpenstraße schickt er ins Rennen.

Burggrafenstraße 98 In Westend wurde ein Mehrfamilienhaus von 1930 in Holzbauweise umgebaut, erweitert und auf Passivhausniveau energetisch ertüchtigt. Die historische Straßenfassade wurde dabei beibehalten. Zum Haus gehören auch eine Photovoltaikanlage, LED-Beleuchtung sowie ein Gebäudemanagementsystem. Zu besichtigen ist das Haus am Samstag von 10 bis 15 und am Sonntag von 11 bis 16 Uhr, Führungen durch das Gebäude gibt es an beiden Tagen jeweils um 13 Uhr.

Tulpenstraße 41 Ebenfalls am 24. Juni können Interessierte ein freistehendes Passivhaus in Holzbauweise in Bettrath begutachten. Zwischen 15 und 17 Uhr ist das Haus zu besichtigen. Das Gebäude zeichnet sich durch modernste Haustechnik mit Sole-Wasser-Wärmepumpe, eine zentrale Lüftungsanlage, einen wasserundurchlässigen Betonkeller mit Wohnraumqualität sowie ein offenes Treppenhaus mit Galerie über drei Ebenen aus.

Bettrather Straße 19 Am Sonntag, 24. Juni, 14 bis 17 Uhr, gibt es alle 30 Minuten Führungen durch ein sehenswertes Gebäude am Bunten Garten. Das Bauwerk aus dem Jahr 1903 wurde im Krieg teilweise zerbombt und in den 1950ern wieder aufgebaut. Zentrale Bauaufgaben waren die Umplanung von einem Mehr- zu einem Einfamilienhaus, die energetische Optimierung und das Herausarbeiten der erhaltenswerten Bausubstanz aus der Gründerzeit (Büro: Schwinning + Jammers).

Mennrath 188 Am Samstag, 23. Juni, öffnet das "House of Fire" zwischen 10 und 17 Uhr seine Pforten. Die ehemalige Lagerhalle wurde mit einem Neubau zu einem Kaminstudio mit großem Showroom errichtet. Der minimalistische Bau wird unterstrichen von einer klaren Formensprache, die sich von der sichtbaren Trägerkonstruktion bis hin zum geschliffenen Industrieboden zeigt (Architekturbüro Hülsers, Willich).

Werner-Gilles-Straße 20-32 Das 1913 errichtete Hauptgebäude des Maria-Lenssen-Berufskollegs wurde im Rahmen des Konjunkturpakets II grundlegend saniert. Das Mönchengladbacher Architektur- und Ingenieurbüro Jensen & Görgl zeichnete dafür verantwortlich. Vorrangige Ziele waren die Verbesserung des Brandschutzes, der Haustechnik und des Energieverbrauchs. "Am augenfälligsten ist die Wiederherstellung des historischen Material- und Farbkonzepts", sagt Architektin Ulrike Görgl. Zu besichtigen ist die Schule am 23. Juni von 13 bis 15 und am 24. Juni von 11 bis 14 Uhr. Führungen werden alle halbe Stunde angeboten.

Rudolfstraße 7-9 Das Wohnhaus liegt unmittelbar an der St. Aloysius-Kapelle. Ursprünglich war das um 1890 errichtete Ziegelsteingebäude Teil der benachbarten Arbeitersiedlung der untergegangenen Firma des Textilfabrikanten Franz Brandts (1834-1914). Das Gebäude besitzt eine markante, dem Vorplatz der Brandts-Kapelle zugewandte, abgeschrägte Eckausbildung. Zu besichtigen ist das Haus am Sonntag, 24. Juni, von 14 bis 16 Uhr (Büro Sillmanns GmbH Architekten und Ingenieure).

(RP)
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