Mönchengladbach Arcaden wachsen über den Zaun hinaus
Mönchengladbach · Nachdem es zunächst zwölf Meter in die Tiefe ging, wachsen jetzt die Gebäudeteile auf der Baustelle in die Höhe. Bald werden die Gladbacher sich nicht mehr recken müssen, um zu sehen, was da Großes auf sie zukommt.
Es tut sich eine ganze Menge hinter dem Bauzaun an der Hindenburgstraße. Das können normal gewachsene Passanten im Moment noch nicht wirklich sehen, aber aus der Höhe betrachtet, nehmen die Arcaden beständig Gestalt an. "In etwa acht Wochen werden die Aufbauten schon über den Zaun ragen", sagt Mfi-Projektleiter Carsten Faust. Dann müssen die Gladbacher nicht mehr die Hälse recken, um zu sehen, was da Großes auf sie zukommt. Sechs Kräne rotieren auf dem Grundstück, die Hakenhöhe des größten beträgt 73 Meter. 140 Bauarbeiter sind mit den Arbeiten beschäftigt. "Und es werden ständig mehr, je weiter der Bau voranschreitet." Bevor sich etwas nach oben entwickeln konnte, musste man zunächst zwölf Meter in die Tiefe gehen. Ende Juni war die Grundsteinlegung. Seitdem geht es in die Höhe.
Während auf der Baustelle laut und deutlich gearbeitet wird, zeigt die Essener Investorfirma Mfi im Showroom im ehemaligen Finanzamt an der Kleiststraße 3-5, wie die Arcaden einmal aussehen werden. Jeden Mittwoch von 15 bis 18 Uhr ist die eindrucksvolle Schau zu sehen. Dem Besucher wird schnell klar: Das neue Einkaufszentrum wird kein 08/15-Bau sein. Nicht nur die Fassade, entworfen vom Aachener Architekturbüro Kadawittfeld, wird Maßstäbe setzen, auch bei der Innengestaltung beschreitet Mfi neue Wege. Alle fünf Sinne der Kunden sollen angesprochen werden, wenn diese irgendwann ab Ende 2014 staunend durch die Arcaden schreiten. Ein sinnliches Haus soll entstehen — mit Farben, Musik, Düften und mehr. Mfi-Vorstand Ulrich Wölfer hatte schon vor einiger Zeit angekündigt: "Ein wirklich vergleichbares Center gibt es nirgendwo. Man kann sagen: Die Mönchengladbacher Arcaden werden etwas ganz Besonderes."
Eine Besonderheit der Arcadenarchitektur sind die drei Eingänge, die in drei gestaffelte Erdgeschosse führen. Der Zugang zum Erdgeschoss eins liegt an der Stelle, an der man früher den Lichthof von der Hindenburgstraße aus betrat. Im Bereich des früheren Zugangs zur inzwischen abgerissenen Theatergalerie geht es in das Erdgeschoss zwei. Dieser Zugang ist jetzt schon in den Grundzügen erkennbar. Schon deutlich zu sehen ist der Haupteingang in das Erdgeschoss drei im Eckbereich der Hindenburg- und Viersener Straße. Alle drei Zugänge werden ebenerdig beziehungsweise über eine Rampe (Haupteingang) erreichbar sein.
Über das Waren- und Gastronomieangebot will Carsten Faust derzeit noch nicht viel verraten: "Die Verhandlungen laufen. Es gibt auch schon eine Reihe von Mietverträgen." Dass der Elektronik-Großmarkt Saturn von seinem bisherigen Sitz an der oberen Hindenburgstraße ins Einkaufszentrum ziehen will, ist ein offenes Geheimnis. Ansonsten wird es viele kleinere Einheiten für Textilgeschäfte geben. Darunter sollen auch Anbieter sein, die bisher noch nicht in Mönchengladbach vertreten sind — von namhaften Modemarken ist die Rede.
