Mönchengladbach Arcaden-Abend schlecht besucht

Mönchengladbach · Ob es dem heftigen Platzregen geschuldet war, der kurz zuvor noch über der Stadt niedergegangen war? Nur rund 40 Interessierte verirrten sich jetzt in die Kaiser-Friedrich-Halle zur zweiten Bürger-Informationsveranstaltung zu den Mönchengladbach Arcaden.

Das sind die Pläne für die Mönchengladbach Arcaden
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Das sind die Pläne für die Mönchengladbach Arcaden

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Bei der ersten Diskussionsrunde am 25. Mai war der Saal noch sehr gut gefüllt gewesen. Doch immerhin präsentierten sich diejenigen Bürger, die gekommen waren, als gut informiert, wissbegierig — und kritisch.

"Freue mich über diese Aussage"

Zunächst wurden das Projekt sowie das Verkehrsgutachten und die Auswirkungsanalyse auf den Einzelhandel noch einmal vorgestellt. Dann jedoch folgte recht zügig die Fragerunde, in der es nicht zuletzt um die hohe Frequenz an Bussen auf der Hindenburgstraße ging. Verkehrsgutachter Richard Dohmen sagte, dass einer ersten Abschätzung zufolge selbst eine Komplettverlagerung des Busverkehrs in die Nebenstraßen keine nennenswerten Kapazitätsprobleme hervorrufen würde. "Schwierigkeiten gäbe es nicht an den wichtigen Knotenpunkten, sondern nur an den Haltestellen — und die könnten ertüchtigt werden", so Dohmen. "Auch wenn wir sicherlich nicht alle Busse herausnehmen werden, so freue ich mich doch über diese Grundsatzaussage", sagte Planungsdezernent Andreas Wurff.

Ob nicht die Herabstufung der Stepgesstraße dazu führen werde, dass Bürger einfach nur den Umweg über Abteistraße und Alten Markt benutzen würden? Planungsamtsleiter Jürgen Beckmann sagte, diese in der Tat "hervorragende Umgehung" werde man durch geeignete Maßnahmen unattraktiv machen. Ein anderer Bürger warf ein, dass durch die Sperrung der Stepgesstraße ein "Bürgerbegehren provoziert" werde: "Es kann doch nicht sein, dass diese Verbindung im Nachhinein als unwichtig erklärt wird und alle Investitionen in der Vergangenheit in diese Straße umsonst gewesen sein sollen!"

Besser vorbereitet als bei der ersten Runde präsentierten sich die Ansprechpartner, als es in Sachen der zu erwartenden Verkehrsverlagerungen um die Diskrepanzen zwischen einer Fahrzeugzählung und der Analyse im Verkehrsgutachten ging. Auf diese hatte Frank Sentis von der Interessengemeinschaft Schürenweg aufmerksam gemacht. Michael Vieten (Ingenieurgesellschaft Stolz) führte die Differenz von mehreren Tausend Fahrzeugen auf Vereinfachungen im Gutachten zurück, weil darin etwa nicht alle Nebenstraßen erfasst werden. Zudem handele es sich bei Zählungen um Hochrechnungen, weil nicht in 24, sondern nur in sechs Stunden tatsächlich gezählt werde. Auch die zu erwartende Kaufkraftverlagerung erregte die Gemüter. "Wenn in Rheydt elf Millionen Euro abgezogen werden, ist das ein fatales Signal an potenzielle Investoren", so ein Bürger.

(RP)
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