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Mönchengladbach Arbeitslosenzentrum soll ein Vorzeige-Bau werden

Mönchengladbach · In Sachen Barrierefreiheit, Demografie und Quartiersbildung soll das Haus an der Lüpertzender Straße künftig Maßstäbe setzen. Dabei helfen unter anderem die Stadtsparkasse und die Hochschule Niederrhein.

 v.l.: Helmut Hönig (Vorstand Arbeitslosenzentrum), Werner Hoba (Stadtsparkasse), Winfried Schulz, Karl Sasserath (beide Arbeitslosenzentrum), Bernd Ormanns (Stadtsparkasse) und Karl Boland (Arbeitslosenzentrum) im neuen Personalraum.

v.l.: Helmut Hönig (Vorstand Arbeitslosenzentrum), Werner Hoba (Stadtsparkasse), Winfried Schulz, Karl Sasserath (beide Arbeitslosenzentrum), Bernd Ormanns (Stadtsparkasse) und Karl Boland (Arbeitslosenzentrum) im neuen Personalraum.

Foto: Schnettler, Jan

Von einem Gebäude, das 1938 als Heim für die Hitlerjugend errichtet wurde, ist kaum zu erwarten, dass es im Jahr 2014 modernsten Ansprüchen für die Betreuung und die Speisung von Arbeitslosen genügt. Doch Stück für Stück wird das Arbeitslosenzentrum an der Lüpertzender Straße seit vergangenem Jahr ertüchtigt - durch Spendengelder. Mit 45 000 Euro aus dem PS-Sparen der Stadtsparkasse wurden bereits die Bereiche für Wareneinlagerung und Lebensmittelverarbeitung sowie der Personalraum für die Beschäftigten komplett neu gestaltet. Gestern überreichte Werner Hoba, Filialdirektor am Bismarckplatz, nun einen Scheck über weitere 10 000 Euro, mit denen die Nutzungsfähigkeit des zweiten Obergeschosses gewährleistet wird, das erst 2013 in das Zentrum eingegliedert wurde.

Doch da hören die Pläne nicht auf. Geschäftsführer Karl Sasserath und der Vorstand des Trägervereins um Winfried Schulz, Karl Boland und Helmut Hönig beabsichtigen, das Gebäude komplett zu sanieren und barrierefrei umzubauen. "Das kostet 700 000 bis 800 000 Euro, dafür müssen wir die großen Stiftungen, wie Aktion Mensch oder Stiftung Wohlfahrtspflege, ansprechen", sagt Sasserath. Und genau dafür leisten die bisherigen Sanierungstätigkeiten wichtige Vorarbeit. Auch müsste der Trägerverein das städtische Gebäude, um eine Förderfähigkeit zu gewährleisten, in eine Erbbaurecht-Konstruktion überführen: "Das streben wir an."

Die Umbau-Pläne verfolgen mitnichten einen Selbstzweck, betonen die Verantwortlichen. Das Arbeitslosenzentrum sei, ganz unabhängig von der eigentlichen Beratungstätigkeit für Langzeitarbeitslose, durch den Mittagstisch und die Begegnungsmöglichkeiten immer mehr zu einem Anlaufpunkt für das gesamte Quartier geworden. "Alle Welt spricht vom demografischen Wandel, alle wollen, dass alte Menschen möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können", sagt Karl Boland. "Aber um den Quartiersgedanken leben zu können, müssen Quartiere ertüchtigt werden." Das Arbeitslosenzentrum sehe sich als ein Baustein eines solchen Konzepts. "In Mönchengladbach wohnen die Armen in der Stadtmitte. Wir bieten hier gesundes Essen an - und zum anderen einen Ort gegen Einsamkeit im Alter", so Boland weiter. Deswegen sei der Standort - auch mit Blick auf das künftig gegenüberliegende Wohngebiet der Roermonder Höfe, das bereits Stimmen zu einer Umsiedlung des Arbeitslosenzentrums auf den Plan brachte - absolut der wichtige und richtige: "Nicht nur, aber auch, weil wir jetzt schon viel Geld ins Gebäude investiert haben.

Mönchengladbach: Arbeitslosenzentrum soll ein Vorzeige-Bau werden
Foto: Jan Schnettler, Hans-Peter Reichartz

Neben den großen Spendengebern - Stadtsparkasse, Wilberz-Stiftung und Diergardt-Stiftung -, die Angebote wie den beliebten Mittagstisch ermöglichen, zollten die Verantwortlichen des Arbeitslosenzentrums gestern auch der Hochschule Niederrhein Respekt, insbesondere dem Team um den Oecotrophologie-Professor Jens Wetterau. "Er und seine Studenten haben uns im Rahmen von Projektarbeiten unentgeltlich wissenschaftlich beraten, und werden das auch weiter tun", so Schulz. Gerade mit Blick auf die Einhaltung der EU-Hygienevorschriften sei dies Gold wert.

(RP)
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