Mönchengladbach Arbeitslosenzentrum: 2 Jahre Vertrag

Mönchengladbach · Rat bewilligt Geld für Quartiersarbeit - Grüne, Linke und FDP dagegen.

Es bleibt dabei: Das Arbeitslosenzentrum wird zwei weitere Jahre Langzeitarbeitslose im Auftrag der Stadt betreuen. Das beschloss der Rat gestern mit den Stimmen von CDU und SPD. Bisher war der Vertrag jeweils um drei Jahre verlängert worden. Das sorgte auch im Rat noch einmal für unterschiedliche Bewertungen. Anne Bögner (Grüne) sagte: "Freie Träger sollte man fürsorglich, gut und wertschätzend behandeln. Hier sind wir weit davon entfernt. Das hat ein Geschmäckle." Felix Heinrichs (SPD) erklärte, die Verkürzung der Dauer sei alles andere als ein Unikum. Genau so sei im vergangenen Jahr bei 18 anderen Trägern verfahren worden. Nicht die Politik habe das Thema auf die Agenda gesetzt. "Das Selbstverständnis meiner Fraktion ist es, Probleme zu lösen. Manchmal sogar die Probleme von anderen", sagte Heinrichs.

20.000 Euro bekommt das Arbeitslosenzentrum nun, um ein neues Konzept zur Quartiersarbeit zu erstellen. Das trägt die FDP nicht mit. Die Liberalen halten es durchaus für denkbar, das Arbeitslosenzentrum zu verlegen, und zwar auch, wenn dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehe. Quartiersarbeit allerdings sei nicht Aufgabe dieser Einrichtung, die gesamtstädtisch wirken müsse. Auch die Linken können sich mit dem Auftrag zur Quartiersarbeit nicht anfreunden. "Wer einen Mittagstisch anbietet wie das Arbeitslosenzentrum, hat vielleicht Quartiersbezug. Quartiersarbeit ist das aber noch lange nicht", sagte Torben Schultz (Linke). Das treffe auf Einrichtungen wie Bürgerzentren zu. Bernd Meisterling-Riecks (Grüne) sagte, er könne keinerlei sachliche Begründung für die Pläne von CDU und SPD zum Arbeitslosenzentrum erkennen. Die wahren Gründe blieben seiner Meinung nach im Dunkeln. CDU und SPD hatten erklärt, dass das Arbeitslosenzentrum mittelfristig umziehen müsse, da der jetzige Standort an der Lüpertzender Straße künftig anderweitig benötigt werde.

(jüma)
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