Mönchengladbach Ans Verbandszeug, fertig, los: Retten um die Wette

Mönchengladbach · Beim Schulsanitätstag vom Roten Kreuz Nordrhein traten 16 "Schulsani"-Teams aus der Region gegeneinander an.

In der Tiefgarage hat der Hausmeister eine Schülerin angefahren, nun steht er unter Schock und das Mädchen ist bewusstlos. Doch zum Glück sind sofort fünf Schulsanitäter vor Ort, um Erste Hilfe zu leisten, und nach ein paar Minuten routinierter Arbeit ist wieder alles unter Kontrolle.

Aufatmen: Die Übung war erfolgreich. Das war eine von 16 Notfallsituationen, bei denen die 150 teilnehmenden Nachwuchs-"Sanis" beim Schulsanitätstag auf dem Gelände des Stiftisch-Humanistischen Gymnasiums ihr Können beweisen mussten. Seit zwanzig Jahren veranstaltet der Landesverband Nordrhein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) jährlich einen solchen Tag mit mehreren Schulsanitätsdiensten (SSDs) aus der Region.

Bei allen Szenarien, die von DRK-Freiwilligen nachgespielt wurden, vergab ein Schiedsrichter Punkte für die richtige Durchführung der Hilfsmaßnahmen. "Auch die Unparteiischen sind Leute vom Fach, Sanitäter zum Beispiel", erklärte Carsten Junghans, PR-Beauftragter des DRK Kreisverbandes Mönchengladbach. Am Ende des Tages gaben die Organisatoren Maik Kühn, Fachreferent für Schularbeit des DRK Landesverbands Nordrhein, und Florian Riegel von der Landesleitung des Jugendrotkreuzes (JRK) bekannt, welches Team am besten abgeschnitten hatte.

Während sich die Teams Siegburg und SSD Math.-Nat.-Gymnasium noch über den zweiten und dritten Platz freuten, machte es Riegel spannend: "Gewonnen hat diesmal... der SSD Bodelschwingh aus Dortmund!" Das Gastgeber-Team vom Huma freute sich über einen zehnten Platz. Zwar sei noch Luft nach oben, aber den Dienst gebe es am Huma ja schließlich erst seit Januar, erklärte die Sport- und Biologielehrerin Diana Wilken, die den SSD am Huma betreut. Sie hat auch die Ausbildung der Schulsanitäter eingeleitet. "Wie an fast allen anderen Schulen haben die meisten Schüler im SSD neben einem Erste-Hilfe-Kurs auch eine 48-stündige Sanitätsdienstausbildung absolviert. Sie sind also auf alles vorbereitet."

Und dieses Können macht sich bezahlt: "Manchmal sitzen wir in den Pausen einfach nur im Sani-Raum, aber an anderen Tagen passiert alles gleichzeitig", erzählt die sechzehnjährige Schulsanitäterin Katharina Blaankaert. Und dann muss es schnell gehen: Routinemäßig wird durch gezieltes Fragen und Abtasten der Wunde eine Diagnose erstellt. Meist handelt es sich um harmlose Verletzungen. Die Schülerin erzählt: "Oft brauchen die Leute einfach nur einen Kühlakku. Wir hatten aber auch schon Gehirnerschütterungen oder Brüche." Wenn es ganz schlimm kommt, muss auch ein Rettungswagen gerufen werden. Aber selbst dabei gibt es einiges zu beachten, warnt Katharina: "Man muss wirklich Rettungswagen sagen, nie Krankenwagen. Denn der transportiert nur zum Krankenhaus und darf sich Zeit lassen. Ein Rettungswagen muss in wenigen Minuten da sein und bringt einen Notarzt mit." Wegen des großen Interesses wird es in einigen Wochen noch einen zweiten Schulsanitätstag geben: Am 9. November treten in Viersen weitere 18 Teams gegeneinander an.

(RP)
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