Mönchengladbach Anklage: Lehrer hatte Beziehung zu 14-Jähriger

Mönchengladbach · Gegen den ehemaligen Lehrer der Bischöflichen Marienschule, der einer 14 Jahre alten Schülerin Nacktfotos von sich geschickt haben soll, ist Anklage erhoben worden. Das bestätigte am Dienstag Oberstaatsanwalt Peter Aldenhoff auf Anfrage.

 Das Landgericht in Kempten verurteilte einen Mörder.

Das Landgericht in Kempten verurteilte einen Mörder.

Foto: Detlef Ilgner

Die Vorwürfe gegen den 36-jährigen, verheirateten Pädagogen wiegen schwer: Er soll von Mai bis November 2009 — also über ein halbes Jahr lang — ein Verhältnis mit der Minderjährigen gehabt haben.

Laut Anklageschrift haben sich Lehrer und Schülerin des öfteren außerhalb der Schule zu geheimen Treffen verabredet, bei denen es auch zu sexuellen Übergriffen gekommen sein soll. Deshalb lautet die Anklage gegen den Pädagogen nunm: Missbrauch von Schutzbefohlenen unter 16 Jahren.

Haftstrafe bis zu fünf Jahren

Laut Aldenhoff droht dem früheren Lehrer der Marienschule nun bei einer Verurteilung eine Haftstrafe. "Laut Gesetz ist für einen Fall dieser Art eine Mindeststrafe von drei Monaten und eine Höchststrafe von fünf Jahren vorgesehen", sagt der Oberstaatsanwalt, "dem 36-Jährigen werden allerdings mehrere Taten zur Last gelegt."

Die Eltern des Mädchens hatten im vergangenen Jahr Anzeige gegen den Lehrer erstattet. Angeblich hatten sie die kompromittierenden Fotos auf dem PC der 14-Jährigen gefunden. Nachdem dies an dem renommierten katholischen Gymnasium bekannt wurde, wurde der Lehrer sofort vom Dienst suspendiert. Zum 31. Dezember löste der Pädagoge seinen Arbeitsvertrag ganz auf. Wie das Bistum Aachen als Schulträger damals mitteilte, geschah dies auf Wunsch des 36-Jährigen.

Das Bistum selbst hatte nach Bekanntwerden des Falles aus Mönchengladbach ausgebildete Pädagogen und Psychologen an die Marienschule geschickt, die Mitschülern der 14-Jährigen Gespräche und Hilfe anboten. Außerdem wurden auch von der Kirche aus Ermittlungen gegen den Lehrer eingeleitet. Geprüft werden sollte, ob arbeitsrechtliche Mittel gegen den 36-Jährigen eingeleitet werden müssten. Doch nach Auflösung des Arbeitsverhältnisses wurden die Untersuchungen seitens des Bistums eingestellt.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gingen unterdessen weiter. Zahlreichen Spuren wurden nachgegangen, mehrere Wochen lang etliche mögliche Zeugen gehört. Für die Staatsanwaltschaft reichten am Ende die Indizien für eine Anklage. Wann der Lehrer, der an der Marienschule als "beliebt" und bis zu dem Missbrauchsverdacht als völlig unbescholten galt, sich vor Gericht verantworten muss, ist noch nicht bekannt. Der Prozesstermin muss noch festgelegt werden.

(RP)
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