Mönchengladbach Angeklagter soll laut und hyperaktiv gewesen sein

Mönchengladbach · Die Verhandlung um versuchten Mord in zwei Fällen musste ohne den wichtigsten Zeugen fortgesetzt werden.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten versuchten Mord vor. Im Zentrum des dritten Verhandlungstages standen die Ereignisse am Morgen des 19. Juni 2017 und die Frage: Stand der Angeklagte unter Einfluss von Drogen, wie er angibt? Um diesen Fragen und dem Sachverhalt weiter auf den Grund zu gehen, wurden am gestrigen Verhandlungstag insgesamt acht Zeugen gehört.

Doch der wichtigste Zeuge. erschien gar nicht erst zur Verhandlung. Richter Lothar Beckers verhängte daher ein Ordnungsgeld in Höhe von 600 Euro und ordnete an, ihn zu Gericht zu bringen. Doch vergeblich, der Zeuge erschien nicht. Nach ihm wird nun gefahndet.

Neben den Polizeibeamten, die an diesem Morgen den Einsatz führten, waren auch die Besitzer einer Shisha Bar und eines Kiosk in Rheydt, als Zeugen geladen. Den Brüdern fiel am frühen Morgen des 19. Juni ein Mann auf, der vor dem Haus auf und abging, als würde er jemanden suchen. Wie der Mann auf sie gewirkt habe, wollte Richter Beckers wissen. Er sei laut und hyperaktiv gewesen, sagten die Besitzer aus. Er soll "Ich mache dich fertig!", gerufen haben, dann fiel ein Schuss.

Die Besitzer alarmierten die Polizei. Die Beamten ermittelten am Tatort und leiteten mit einer konkreten Beschreibung eine Nahbereichsfahndung ein. Die Beamten erhielten von den Kollegen den Hinweis, dass der Beschuldigte sich häufig auf der Bahnhofstraße aufhält. Zunächst lief die Fahndung in einer Gaststätte und im Umkreis ins Leere. Doch bei einem erneuten Besuch, trafen sie vor der Gaststätte auf den Angeklagten, der sie mit den Worten empfing: "Ich bin der den ihr sucht."

Er habe auf die Beamten einen eher ruhigen Eindruck gemacht, sagte ein Beamter auf Nachfrage der Staatsanwaltschaft. "Obwohl es schon komisch war, dass er mit der Aussage auf uns zukam", sagte der Polizist. Die Tatwaffe konnten sie bei ihm nicht sicherstellen. Diese wurde später bei einer weiteren Zeugin gefunden, die in der Gaststätte arbeitet, aus der der Angeklagte auf die Beamten traf. Wie sie an die Waffe gekommen sei, wollte sie bei ihrer Vernehmung nicht sagen und machte von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Dazu läuft bereits ein separates Verfahren gegen die Frau. Am Freitag, 9. Februar, ist um 9.15 Uhr der nächste Verhandlungstag angesetzt und weitere Zeugen werden gehört werden.

(RP)
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