Mönchengladbach Ampel kämpft um zweiten GEM-Geschäftsführer
Mönchengladbach · Auch, wenn sie ihr politisches Ampel-Bündnis aufgelöst haben, setzen sich SPD, Grüne und FDP weiter gemeinsam dafür ein, dass der Abfallentsorger GEM einen weiteren Geschäftsführer bekommt. Gemeinsam mit den Linken stimmten die drei Parteien gestern im Rat gegen den Antrag der CDU, den im März im Rat gefassten Beschluss zur Aufstockung der Geschäftsführung wieder aufzuheben. Dies dürfte indes folgenlos bleiben. Denn im Aufsichtsrat der GEM, der heute tagt und über die Frage zu entscheiden hat, gibt es keine Mehrheit für das Ansinnen der Ampel.
In dem Gremium sitzen neben Vertretern der Stadt Mönchengladbach auch Verantwortliche der Krefelder Stadtwerke, deren Tochter EGN die GEM zur Hälfte gehört. Umso erstaunlicher war, mit welcher Verve die Parteien über die Frage stritten. OB Norbert Bude empfand die Diskussion als "etwas surreal und wenig niveauvoll". Lothar Beine (SPD) erläuterte, der zweite Geschäftsführer — die Ampel hatte für den Posten den FDP-Mann Arnd Vossieg vorgesehen — solle nicht ins operative Geschäft eingreifen, sondern allein den Prozess, die GEM wieder zu einer 100-prozentigen Stadttochter zu machen, begleiten.
Zudem solle der Geschäftsführer nicht entlohnt werden, wie Karl Sasserath (Grüne) betonte. Die Stadt habe bislang keinen Zugriff auf wesentliche Informationen, findet Dr. Anno Jansen-Winkeln (FDP). CDU und FWG bezweifeln all dies. Wenn der Geschäftsführer nicht entlohnt werden solle, arbeite er nicht nebenberuflich, wie von der Ampel festgelegt, sondern ehrenamtlich, sagte Rolf Besten (CDU). Selbstverständlich habe Vossieg als Leiter des städtischen Beteiligungsmanagements schon heute Zugriff auf alle relevanten Fakten.
Bernd Püllen (FWG) vermutet keine sachlichen, sondern "rein politische Beweggründe".