Mönchengladbach Altstadt: Hier entsteht der Platz am Grünewald

Mönchengladbach · Im Altstadtlabor wurden die Ideen für den Bereich vor Haus Caspers geschmiedet. Jetzt werden sie umgesetzt. Es entstehen Bistros, Ateliers und Büros. Und der Platz wird neu begrünt und optisch aufgepeppt.

 Noch steht das Gerüst am Haus Caspers – aber nicht mehr lange. Ab heute werden die Platanen gelichtet, dann wird das Beet neu bepflanzt.

Noch steht das Gerüst am Haus Caspers – aber nicht mehr lange. Ab heute werden die Platanen gelichtet, dann wird das Beet neu bepflanzt.

Foto: Reichartz

Noch sieht der Platz recht ungeordnet aus. Aber schon im Mai wird sich die Eingangssituation zur Waldhausener Straße an der Ecke Aachener Straße anders präsentieren. Im Altstadtlabor wird an der Entwicklung der Partymeile gearbeitet, für die viele Ideen entwickelt wurden. Die werden jetzt nach und nach umgesetzt. Sichtbares Zeichen, dass sich bereits etwas getan hat und tut, ist das Gerüst, das das alte Haus Caspers umgibt. "Wir sind fleißig beim Umbauen", sagt Sascha Tesche. Der Gastronom hatte das Traditionshaus, das wegen Baufälligkeit schon auf der Abrissliste stand, im vergangenen Jahr gekauft. Die oberen Etagen des Hauses sind bereits fertiggestellt. Dort warten eine Wohnung und ein modernes Büro auf Mieter.

Die Gaststätte wird derzeit auf Vordermann gebracht. "Ich bin schon mit einigen Interessenten im Gespräch, die das Lokal pachten wollen", sagt der Eigentümer. Sicher ist jetzt schon, dass im Haus Caspers die bewährte gutbürgerliche Küche angeboten wird. Das Gerüst wird erst verschwinden, wenn das Gebäude auch von außen aufgepeppt und mit edlem Lichtdesign in Szene gesetzt sein wird. Tesche rechnet damit, dass das Restaurant spätestens im Juni eröffnet wird.

In diesen Tagen werden die alten Platanen auf der anderen Straßenseite gelichtet. "Und bis Ende März lassen wir das alte Buschgedöns entlang der Aachener Straße entfernen", sagt Bezirksvorsteher Reinhold Schiffers. Ins Beet kommt eine ganz neue Bepflanzung. "Und dann muss auch noch das Geländer erneuert werden." Und die Wendeltreppe zur Aachener Straße repariert und die Blumenkübel bepflanzt und neue Holzbänke aufgestellt — und, und, und.

Schräg gegenüber von Haus Caspers steht das ziemlich verwahrloste, leerstehende Haus Lütterforst. Es gehört — wie fünf weitere Häuser — der Entwicklungsgesellschaft. "Im Haus Lütterforst wird es bald wieder eine Gastronomie geben", verrät Reinhold Schiffers. Und für die Fassadengestaltung des Hauses zwischen Caspers und dem Bienenkörbchen wird ein Wettbewerb ausgeschrieben. In diesem Haus wird nach jetzigem Stand ein Künstleratelier entstehen.

"Die Immobilien, die der Stadt gehören, werden deutlich aufgewertet", sagt Martin Platzer. Er ist bei der Wirtschaftsförderung zuständig für die Altstadtentwicklung. "Die Arbeit im Altstadtlabor macht riesigen Spaß, weil es echt voran geht und wir schon bald Ergebnisse sehen werden", sagt er. "Wir arbeiten an vielen kleinen Maßnahmen, die schon sehr schnell deutlich Sichtbares produziert haben werden."

Im Altstadtlabor treffen sich Vertreter der Stadtentwicklung, Polizei, die Entwicklungsgesellschaft (EWMG), die Wirtschaftsförderung (WFMG) und die Marketinggesellschaft (MGMG), die Altstadt-Initiative, der Club der Wirte, die Hochschule (Waldhaus 12), die Künstlervereinigung Offenes Atelier, Vertreter der Parteien und Mitglieder der Bezirksvertretung Nord regelmäßig. Mit dem relativ kleinen Budget von 50 000 Euro, die die Stadt zur Verfügung gestellt hat, soll möglichst viel erreicht werden. So werden etwa die Holzbänke in der städtischen Jugendwerkstatt geschreinert.

Es ist den Mitstreitern des Altstadtlabors besonders wichtig, eine schöne Atmosphäre zu schaffen. "Der Grünewald-Platz soll ein Ort zum Verweilen werden", sagt Martin Platzer. "Dazu gehört auch, dass wir für die Menschen, die den Bereich nutzen, ein Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens schaffen." Die Bürger sollen sich mit dem Platz anfreunden. Die Mitglieder des Altstadtlabors sehen die Umgestaltung des Grünewald-Platzes als Initialprojekt. Nach und nach werden sie sich die Waldhausener Straße hocharbeiten — bis hinauf zum Alten Markt. Die Ideen sind da.

(RP/jco)
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