Mönchengladbach Altersjubilare: CDU kritisiert Sparkonzept

Mönchengladbach · 92 Millionen Euro muss die Stadt bis 2020 einsparen, nun, da sie in den Stärkungspakt Stadtfinanzen aufgenommen wurde. Angesichts dieser Unsumme sind 12 300 Euro ein ziemlicher Pappenstiel. Andererseits muss man ja irgendwo einmal klein anfangen mit dem Sparen, und das hat die Ampel-Mehrheit in dieser Woche im Rat beschlossen: jährlich 12 300 Euro bei Ehrungen und Gratulationen betagter Bürger einzusparen. Demzufolge sollen Bürger, die ihr 80. beziehungsweise 85. Lebensjahr vollendet, künftig nicht mehr seitens der Stadt geehrt werden. Bisher erhalten sie auf Wunsch Besuch eines Ratsmitglieds, das ihnen ein Glückwunschschreiben, eine Krawatte oder ein Halstuch mitbringt.

All das soll künftig auf 90., 95. und 100. Geburtstage beschränkt werden – für die CDU ein Affront. "Mit solchen Sparmaßnahmen erreicht man das Gegenteil von dem, was eigentlich dringend erforderlich ist, nämlich die Identifizierung der Bürger mit ihrer Stadt", sagt der Fraktionsvorsitzende Dr. Hans Peter Schlegelmilch. Nicht der materielle Wert der Geschenke, sondern die Geste an die Altersjubilare zähle. Die Enttäuschung der Betroffenen dürfe groß sein, so Schlegelmilch. Den Verzicht mit Hinweis auf die Finanzlage zu begründen, sei "wenig schlüssig": "Wer in derselben Sitzung die Einrichtung von drei neuen Stellen beschließt, die niemand braucht, hat ein Argumentationsproblem." Jedoch haben sich die Politiker auch selbst beschnitten: Das Schöffensiegel für langjährige Ratsmitglieder gibt es künftig nur noch mit vergoldetem Messingkern. Damit werden pro Jahr 1635 Euro eingespart.

(RP)
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