Mönchengladbach Aldi-Gegner wollen noch nicht aufgeben

Mönchengladbach · Aldi soll an der Hofstraße einen Discount-Markt einrichten dürfen. Das entschied gestern der Bau-und Planungsausschuss mit den Stimmen von CDU und FWG. Allerdings ist die Gegnerschaft stark: Stadt, SPD, FDP und Grüne wollen dies noch verhindern. Die Entscheidung fällt nächste Woche im Rat.

Die Bau- und Planungspolitiker diskutierten die bekannten Fakten. Zwar leidenschaftlich, aber ohne das Rad neu zu erfinden. Knackpunkt ist das Nahversorgungs- und Zentrenkonzept, das die Stadt erarbeitet hat. Es soll ausschließen, dass sich in preiswerteren Randzonen Einzelhandel ansiedelt, der die Käuferströme aus der City abzieht. Denn das ist kontraproduktiv: Die Zentren, wie etwa die Hindenburgstraße, würden veröden und der Stadt somit große Probleme aufhalsen. Auch die schwarz-gelbe Landesregierung hat 2008 einen Einzelhandelserlass herausgegeben, dessen Zielrichtung ähnlich ist wie die des Gladbacher Nahversorgungs- und Zentrenkonzeptes.

CDU und FWG wollen die Ausnahme an der Hofstraße. Denn der Standort, an dem früher ein Autohaus seine Fahrzeuge verkaufte, ist nach ihrer Ansicht schlecht zu vermarkten und droht ein Schandfleck zu werden. Außerdem sollen die in der Umgebung lebenden Menschen eine Chance bekommen, wohnortnah einzukaufen. Dies ist in Hardterbroich und Hermges nur eingeschränkt möglich.

Stadt, SPD, FDP und Grüne befürchten, dass es zu einem Präzedenzfall kommt und sich andere Discounter auf die Aldi-Konstruktion berufen können. So selten sind ähnliche Anfragen nicht. Erst jüngst noch hat auch die CDU mit dem Hinweis auf das Nahversorgungs- und Zentrenkonzept ein Vorhaben im Bezirk Volksgarten abgelehnt. Gestützt wird die Haltung der Gegner von einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts: Das hat in einem vergleichbaren Fall eine einzelne Abweichung als wenig tragisch bezeichnet. Aber gleichzeitig darauf hingewiesen, dass damit der Weg geebnet wird, ein Konzept zu durchlöchern.

Den Standort Viktoriastraße will Aldi bei einem Umzug zur Hofstraße zwar aufgeben, aber zehn Jahre lang sicherstellen, dass kein anderer Discounter einziehen kann.

(RP)
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