Mönchengladbach Aktion Weihnachtsmarkt

Mönchengladbach · Viel Spielraum hatte das Rheydter City-Management nicht, um die Büdchenstadt attraktiver zu machen. Es setzte auf Schulen, Vereine und andere engagierte Helfer. So wurde kurzerhand ein volles Bühnen-Programm gestemmt.

Als er sich um das Fett vom Muzenbacken auf der Bühne kümmern musste, war Peter Felten gerade in Frankfurt. In Rheydt standen derweil noch die Senioren auf dem Weihnachtsmarkt und ließen die Friteusen glühen. Dabei sollten eigentlich schon die Sänger der Musikschule Müßeler auftreten. "Und dann habe ich telefoniert. Wie so oft in den letzten Wochen", sagt Felten. Geschäftsfrau Marlies Gottschalk schickte schließlich ihre Putzfrau los, um die Bühne für die Musiker fettfrei zu bekommen.

Erst im Oktober ging's los

Die Organisation des Weihnachtsprogramms mit all ihren Problemen haben der Geschäftsführer von Marie Claire und seine Kollegen vom City-Management neben ihrer eigentlichen Arbeit übernommen. "Mit 80, 90 Leuten hatte ich in dieser Zeit Kontakt", sagt Felten. Dabei geht es auch im Einzelhandel in der Vorweihnachtszeit rund.

Das City-Management war angetreten, um den Weihnachtsmarkt attraktiver zu machen. Allerdings waren die Möglichkeiten dafür begrenzt. Nachdem sich der Vorstand im Frühjahr neu formiert hatte, ging's erst im Oktober so richtig los mit den Planungen. Dabei stießen die Macher auf "kleine, feine Strukturprobleme", erinnert sich der Geschäftsmann. Der Betreiber hatte die Händler für den Weihnachtsmarkt bereits verpflichtet, und die wollten natürlich gute Standplätze. Die Beschicker des Wochenmarktes wollten ihre angestammten Plätze aber nicht aufgeben. Gestalterische Möglichkeiten gab es also kaum noch. "Wir können beide Seiten verstehen. Aber ein richtig schöner Weihnachtsmarkt geht nur, wenn die Zugeständnisse nicht zu groß sind", sagt Felten. Damit sich doch noch was tut, hat das City-Management das Bühnenprogramm ins Leben gerufen. Dafür wurden Schulen, Vereine, Theatergruppen, Seniorenzentren an einen Tisch geholt. Und sie sagten begeistert zu. "Dann ging's erst richtig los", erzählt Felten. 60 Veranstaltungen von den engagierten Helfern waren das Ergebnis.

Feltens Fazit nach fast drei Wochen: "Alle, die dabei waren, fanden es super." Auch wenn das Optimale noch lange nicht erreicht ist, sei der Rheydter Weihnachtsmarkt ins Bewusstsein der Menschen gerückt. "Es ist ein Anfang. Da man von der Politik nicht viel erwarten kann, muss man eben selbst anpacken", so Felten. Denn von einem attraktiven Markt profitieren auch die Einzelhändler. Allerdings ging das nicht zum Nulltarif. "Trotz aller Spenden, die wir von Privatleuten und Firmen bekommen haben, musste das City-Management noch viel Geld investieren."

Wie der Markt 2008 im Advent aussehen wird, ist noch offen. Dafür müssen wohl auch die Verträge nochmal zu Rate gezogen werden. Aber das City-Management möchte ein Mitspracherecht. "Und dann muss er professionell oranisiert werden", sagt Felten.

(RP)
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