Mönchengladbach Ärger über Buckelpiste

Mönchengladbach · Die Beckrather Straße ist nach dem letzten Starkregen abgesackt. Mit einem Eimerchen Teer wurde sie notdürftig geflickt – weil sie ohnehin wieder aufgerissen werden muss. Denn der Kanal ist defekt.

Juni 09: Unwetter in Mönchengladbach
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Die Beckrather Straße ist nach dem letzten Starkregen abgesackt. Mit einem Eimerchen Teer wurde sie notdürftig geflickt — weil sie ohnehin wieder aufgerissen werden muss. Denn der Kanal ist defekt.

Nach dem letzten großen Regen ist ein Stück der Beckrather Straße zwischen Untertor und Wickrathhahner Straße abgesackt. Das Loch wurde mit rot-weißen Baken gesichert, und ein paar Tage später rückten die Bauarbeiter an. "Da wurde dann flott ein Eimerchen Teer eingestreut — und das war's", beschreibt Simone Jakobs das, was sich vor ihrer Nase abgespielt hat.

Die Beckratherin, die täglich besagte Straße befährt, um über Wickrath auf die Autobahn zu gelangen, wundert sich. Vor allem, nachdem sie gestern schon wieder die ersten Risse im Teerflatschen entdeckt hat. "Das kann doch nicht wahr sein, dass hier solch eine Flickschusterei betrieben wird", sagt sie. "Das ist doch nichts Halbes und nichts Ganzes." Vor allem ärgert sie sich darüber, dass erst vor etwa drei Jahren die komplette Straße erneuert wurde. "Und jetzt ist sie offenbar schon wieder kaputt."

Das stimmt, sagt die Stadt. "Allerdings haben wir damals die preiswerte Variante gewählt", sagt Pressesprecher Walter Schröders. "Die Stadt hat einige Kaltasphalt-Schichten auftragen lassen, weil damals schon klar war, dass es ein unterirdisches Problem gibt, und dass die Straße schon bald wieder aufgerissen werden muss." Denn zu dieser Zeit — so Schröders — war schon bekannt, dass am Kanal gearbeitet werden muss.

"Das stimmt nicht", widerspricht Nadine Reuen. Die Pressesprecherin der Niederrheinischen Versorgung und Verkehr (NVV) stellt das Problem so dar: "Der letzte Starkregen hat die Fahrbahn unterspült, dabei ist ein Schmutzwasserrohr undicht geworden. So etwas ist überhaupt nicht vorhersehbar." In der Folge gab es die Absackung, die die NVV kurzfristig und provisorisch verschließen musste.

Jetzt muss die NVV prüfen, in welchem Ausmaß die Rohre unter der Straße undicht sind. Danach wird die Straße erneut aufgerissen, um die unterirdischen Schäden langfristig zu beheben. "Das wird voraussichtlich im September passieren." Das heißt, dann gibt es die nächste Baustelle auf der Beckrather Straße. "Das kann doch nicht wahr sein", sagt Simone Jakobs. "Die sollen das doch endlich einmal vernünftig machen. Und untereinander Absprachen treffen", meint sie.

Nach Abschluss der Kanalarbeiten wird die NVV erneut die Asphaltdecke schließen. Und dann? "Wir kannten früher nicht solche Starkregen wie im vergangenen und auch schon in diesem Jahr", sagt Nadine Reuen. Und die Kanalrohre würden auch nicht jünger. "Da reichen schon leichte Erdbewegungen oder ein rascher Wechsel von Kälte und Hitze, dann ist es passiert, dann reißen die."

(RP)
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