Mönchengladbach Ab heute gibt Schwarz-Rot Richtung vor

Mönchengladbach · Überraschung bei der CDU: Petra Heinen-Dauber wird dritte Bürgermeisterin. Und bei der SPD übernimmt Barbara Gersmann den Vorsteherposten im Bezirk Süd. Gestern Abend unterzeichneten die Partner den Kooperationsvertrag.

 Gestern Abend unterzeichneten (v.l.) Angela Tillmann (SPD), Dr. Günter Krings (CDU), Felix Heinrichs (SPD) und Dr. Hans-Peter Schlegelmilch den Kooperationsvertrag. Anschließend stieß man mit einem Bier darauf an.

Gestern Abend unterzeichneten (v.l.) Angela Tillmann (SPD), Dr. Günter Krings (CDU), Felix Heinrichs (SPD) und Dr. Hans-Peter Schlegelmilch den Kooperationsvertrag. Anschließend stieß man mit einem Bier darauf an.

Foto: Reichartz

Die schwarz-rote Kooperation findet eine breite Zustimmung. Gestern Abend segneten Parteivorstand und Fraktion der CDU die 14-seitige Vereinbarung mit dem Titel "Gemeinsam mehr für Mönchengladbach bewegen" ab. Es gab nur eine Gegenstimme. Gleichzeitig hatte die SPD Parteitag. Auch da gab es eine sehr breite Mehrheit: 79 Delegierte sprachen sich für die Zusammenarbeit mit den Christdemokraten im Rat aus, acht waren dagegen. Noch vor dem Deutschland-Spiel wurde der Vertrag unterzeichnet.

Gleichzeitig fielen die letzten Personalentscheidungen. Neue Bürgermeister sind Michael Schroeren (CDU, 1. Bürgermeister), Ulrich Elsen (SPD, 2. Bürgermeister) und die Odenkirchener Juristin Petra Heinen-Dauber (CDU, 3. Bürgermeisterin). Vorsteher der vier Stadtbezirke werden Herbert Pauls (CDU, Nord), Arno Oellers (CDU, West), Barbara Gersmann (SPD, Süd) und Hermann-Josef Krichel-Mäurer (SPD, Ost). Eine Besonderheit gibt es im Osten: Mit Dieter Breymann und Wilhelm Reiners (beide CDU) gibt es zwei Stellvertreter.

Wäre die CDU mit einer Delegation beim SPD-Parteitag in der Gesamtschule Volksgarten gewesen, hätte diesen Politikern die Ohren geklungen: So viel Gutes hörten sie über die Verhandlungen und da über das Auftreten der CDU. "Das ist eine andere CDU, als in den vielen Jahren zuvor", sagte SPD-Ratsherr Reinhold Schiffers, lange in der Politik aktiv. Ex-Oberbürgermeister Norbert Bude sagte über die Vereinbarung, das sei "etwas, was ich mir zehn Jahre lang in dieser Stadt gewünscht habe". Landtagsabgeordneter Hans-Willi Körfges betonte, es habe keine "ideologische Wortklauberei" gegeben. Dies habe er sich vorher nicht vorstellen können.

Auch bei der CDU überwogen die Komplimente für den Partner und die Vereinbarung. "Mit dieser Dynamik und diesem Schwung habe ich nicht gerechnet. Es herrscht teilweise eine euphorische Stimmung", sagte anschließend Fraktionschef Dr. Hans-Peter Schlegelmilch. Mit Michael Schroeren, schon mal zehn Jahre lang Bürgermeister in Gladbach, kommt ein erfahrener Politiker wieder in Verantwortung. "Ich bin stolz und freue mich auf viele Kontakte mit Bürgern", sagte er. Der CDU-Parteichef Dr. Günter Krings gab gestern Abend bei einem Glas Bier die Marschrichtung vor: "Wir haben einen Anker und eine breite Basis. Ab jetzt muss nachhaltig für die Stadt gearbeitet werden."

(RP)
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