Mönchengladbach A. Monforts bietet Prämie für Kündigungen

Mönchengladbach · Die Mitarbeiter der A. Monforts Werkzeugmaschinen kommen nicht zur Ruhe. Seit Jahren verschlechtert sich die Auftragslage, Mitarbeiter wurden entlassen. Wer seinen Arbeitsplatz behalten durfte, verzichtete auf einen Teil seines Lohnes, auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Schließlich wurde Kurzarbeit angesetzt. Als die Krefelder Jagenberg AG sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit 51 Prozent am Unternehmen beteiligte, kam ein Funke Hoffnung auf Aber auch der ist verglommen.

"Uns wird eine Prämie angeboten, wenn wir selbst kündigen", berichtet ein Mitarbeiter. Mindestens 3000 Euro, höchstens 10 000 Euro sollen, je nach Betriebszugehörigkeit, gezahlt werden. "Es gehen Gerüchte, dass die Geschäftsleitung 60 bis 70 Leute loswerden will", fürchtet der Mitarbeiter. Zurzeit stehen etwa 200 Arbeitnehmer auf der Gehaltsliste. Entlassen kann das Unternehmen die Beschäftigten nicht: Durch einen Beschäftigungs- und Sanierungsvertrag werden bis Ende des Jahres die Arbeitsplätze garantiert.

"Da ist was dran", bestätigt Reimund Strauß, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Mönchengladbach. "Die Geschäftsleitung hat in der Tat versucht, Personal abzubauen, nachdem sie zum Teil sieben Monate Kurzarbeit Null haben." Kurzarbeit Null bedeutet: Es gibt nichts zu tun, die Mitarbeiter bleiben ganz zuhause.

Die IG Metall will nicht, dass Personal abgebaut wird und hofft, dass in der Zeit der Kurzarbeit das Ruder doch noch herumgerissen werden kann. "Wir haben noch Spielraum bis Anfang nächsten Jahres", sagt Strauß. A. Monforts Werkzeugmaschinen ist nicht das einzige krisengeschüttelte Unternehmen der Branche. "Bei unseren Konkurrenten sieht es genauso aus", heißt es aus Arbeitnehmerkreisen. Stefan K. Kranzbühler, Vorstand der Jagenberg AG, wollte sich gestern zu dem Sachverhalt nicht äußern.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort