Stadtgeschichte in Mönchengladbch Zeitreise zu den jüdischen Anfängen in Gladbach

Mönchengladbach · Im Rittersaal von Schloss Rheydt schlug Annabel Prey ein spannendes, aber teils düsteres Kapitel der Stadtgeschichte auf: Es ging um das jüdische Leben in Mönchengladbach, um dessen Vernichtung durch die Nationalsozialisten und die wieder wachsende Gemeinde.

Innenansicht der alten Synagoge an der Blücherstraße: Sie war 1883 vom  Architekt Carl Branzke als Kopie der großen Berliner Synagoge im maurischen Stil erbaut worden. In den frühen Morgenstunden der Pogromnacht 1938 war sie von Nationalsozialisten die Synagoge zerstört und in Brand gesetzt woren.  

Innenansicht der alten Synagoge an der Blücherstraße: Sie war 1883 vom  Architekt Carl Branzke als Kopie der großen Berliner Synagoge im maurischen Stil erbaut worden. In den frühen Morgenstunden der Pogromnacht 1938 war sie von Nationalsozialisten die Synagoge zerstört und in Brand gesetzt woren.  

Foto: Strücken

In der kommenden Woche jährt sich die Reichspogromnacht: Am 9. November 1938 hatten Schlägertrupps deutschlandweit jüdische Geschäfte und Gotteshäuser in Brand gesetzt. Dieser staatlich organisierte Terror führte auch zu Angriffen auf jüdische Mitbürger und zur Zerstörung ihrer Synagogen in Gladbach, Rheydt, Odenkirchen und Wickrathberg. Der Vortrag von Annabel Prey von der NS-Dokumentationsstelle Krefeld auf Einladung der Otto-von-Bylandt-Gesellschaft machte indes einmal mehr deutlich, dass die Verfolgung von Juden Jahrhunderte, sogar Jahrtausende alte Wurzeln hat. Die heftige Propaganda gegen sie wirkt offenkundig bis heute. So berichtete zum Auftakt Rolf Keuchen, Vorstandsvorsitzender des Museumsfördervereins und ehemaliger Gymnasiallehrer, dass sich 1988 einer seiner Schüler nach einem Besuch zweier älterer Männer gewundert habe: „Das waren Juden? Der eine sah doch aus wie mein Opa!“