Mönchengladbach 50 Anhänger von Pro NRW demonstrieren vor Moschee

Mönchengladbach · Zuerst gab es Freibier. Dann zog die rechtspopulistische Gruppe zur Ar-raham-Moschee, wo Salafisten Unterschlupf gefunden haben sollen.

Ohne Zwischenfälle endete am Samstag die Demonstration der rechtspopulistischen Bürgerbewegung Pro NRW vor der Ar-raham-Moschee in Rheydt. Unter dem Motto "Salafisten bekämpfen — Freiheit verteidigen" hatte Pro NRW zum Protest aufgerufen. Die Islamisten, die unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen, würden sich nach ihrer Vertreibung aus Eicken nun unter anderem in der Rheydter Moschee an der Mittelstraße treffen, sagte der Mönchengladbacher Kreisvorsitzende von Pro NRW, Dominik Roeseler.

Etwa 50 Anhänger der rechtspopulistischen Bürgerbewegung hatten sich zuvor in der Gaststätte Meyer's Extra an der Bahnhofstraße in Rheydt getroffen. Dort gab es das von Pro NRW versprochene Freibier. 50 Meter weiter, vor dem Bahnhof, gab es eine Gegendemonstration von den Linken und den Jusos. "Wir wissen, dass die Ar-raham-Moschee zu den konservativsten islamischen Gruppen in Mönchengladbach gehört", sagte Torben Schultz von der Linken, "aber wir wissen nicht, ob sich dort auch Salafisten treffen." Schultz löste die Versammlung vor dem Bahnhof nach einer knappen Stunde auf. "Wir haben uns entschlossen, nicht vor die Moschee zu ziehen, weil wir keine Gelegenheit hatten, mit den Menschen dort vorher zu sprechen", sagte er.

Das Gladbacher Bündnis "Aufstehen! Für Menschenwürde. Gegen Rechtsextremismus" organisierte bewusst keine Gegendemonstration. "Ob und inwieweit es zutrifft, dass der Verein Ar-raham von Salafisten unterwandert ist beziehungsweise. salafistisches Gedankengut vertritt, konnten wir bis jetzt nicht eindeutig klären", sagte Ferdinand Hoeren. Das Bündnis plane aber in naher Zukunft eine öffentliche Veranstaltung mit kompetenten Referenten, um die in diesem Zusammenhang offenen Fragen zu klären.

Vor der Ar-raham-Moschee fanden sich am Samstag dennoch etwa 50 Menschen ein, um gegen den Aufmarsch von Pro NRW zu protestieren. Vertreter der rechtspopulistischen Bewegung aus Köln, Bonn und Berlin sprachen sich gegen eine Islamisierung Deutschlands aus und "von Hass erfüllten Salafisten mit Tötungsabsicht". Auf den Hinweis Roeselers, 50 Pro-NRW-Anhänger seien gekommen, konterten die Gegendemonstranten im Chor: "Ohne Freibier wärt ihr nur zu dritt, ohne Freibier wärt ihr nur zu dritt."

(RP)
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