Mönchengladbach 429 Ideen für Gestaltung des Geroparks

Mönchengladbach · Der Verein MG 3.0 stellte die Ergebnisse aus der Tour der "mobilen Denkfabrik" vor. Demnach ist die Verlegung des Gladbach-Docks an den Weiher wahrscheinlich. Gratis-Parken im Innenstadtbereich wird nicht mehr möglich sein.

Surfen wie im Englischen Garten im München wird man wohl auch in fernerer Zukunft im Geropark nicht können. Aber dass sich vieles verändern und der Park im Herzen der Stadt attraktiver gestaltet wird, steht zumindest jetzt schon fest. Selbst die Sorge um die Parkplätze, die durch die Umgestaltung verloren gehen werden, wird die Umgestaltung nicht verhindern. Die Bürger haben inzwischen viele Ideen und Gedanken eingebracht. Einiges wird schon umgesetzt.

Der Verein MG 3.0, der die Stadtplaner um Sir Nicholas Grimshaw in die Stadt holte und schließlich den Masterplan vorlegte, hat es sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele Bürger in die Umsetzung der Planungen, einzubeziehen. Deshalb machte sich ein umgebauter Bus als "mobile Denkfabrik" auf den Weg und sammelte Ideen, Anregungen und Kritik der Bürger zum Thema Geropark.

Sechs Stationen fuhr der Bus in den letzten Monaten an. 429 Anregungen wurden gesammelt, sortiert und bearbeitet. Das Projekt wurde vom Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein betreut. Mit dabei war stets Stadtplaner Taco de Marie. Jetzt stellten die Beteiligten die Ergebnisse bei einer Veranstaltung in der Citykirche vor. "Alle Anmerkungen werden berücksichtigt, aber nicht alle Wünsche lassen sich erfüllen", betont dabei Professor Nicholas Breucker.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Geroweiher wird erweitert und erhält die Form eines Flusses. Er reicht dann vom jetzigen Spielplatz, der ohnehin häufig unter Wasser steht, bis zur jetzigen Auffahrt zum Parkplatz. Es soll einen Rundweg um den Weiher geben, ein häufig geäußerter Wunsch. Auch eine Brücke ist geplant. Die Verlagerung des Gladbach-Docks von der Bleichwiese an den Rand des Weihers ist ebenfalls wahrscheinlich. Der Spielplatz entsteht an anderer Stelle.

Ein Fahrradschnellweg sorgt für gute Verbindungen, eine Hundewiese für Belebung. Für die wegfallenden Parkplätze wird Ersatz gesucht. "Wir werden umplanen", sagt Taco de Marie. Es werde Anwohnerparken geben, außerdem günstiges Parken in den Parkhäusern. Kostenloses Parken im öffentlichen Raum dagegen werde auf Dauer verschwinden.

Dafür sollen intelligente Apps dafür sorgen, dass Autofahrer nicht stundenlang auf der Suche nach Parkplätzen durch die Stadt kurven müssen. Generell sehen die Beteiligten im Konzept der autofreundlichen Stadt "ein Relikt aus den 1970er Jahren". "Die kommende Generation legt keinen Wert auf ein eigenes Auto", sagt Fritz Otten vom Verein MG 3.0. "Das zeigen die Erfahrungen in anderen und größeren Städten."

Die ersten Schritte zur Umgestaltung des Geroparks sind schon beschlossen: die Sträucher werden gelichtet, die Wege ausgebessert, eine Beleuchtung am Sonnenberg installiert. Und der Geroweiher erhält eine Fontäne. Ein Bild zeigt, wie der Park 2020 aussehen könnte: viel Grün, viel Wasser, Gastronomie und eine hohe Aufenthaltsqualität. Ernst Kreuder vom Verein MG3.0 hält die Pläne für realistisch. "Das ist kein utopisches Ziel." Stadtplaner de Marie ist etwas verhaltener, was den Zeitplan angeht. "Wir werden versuchen, Fördermittel für die Umsetzung zu bekommen. Das könnte etwas dauern."

(arie)
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