Mönchengladbach 4100 Bonbon-Werfer auf knapp sechs Kilometern

Mönchengladbach · Die gut zwei Wochen kürzere Session spürt Elmar Eßer genau. Seit Oktober ist der Zugleiter des Mönchengladbacher Karnevals-Verbandes (MKV) mit der Organisation desVeilchendienstagszugs beschäftigt. „Eine sehr kurze Zeit, in der wir alles unter einen Hut bringen müssen“, sagt er bei der Vorstellung des karnevalistischen Höhepunktes in Gladbach. Aber auch in diesem Jahr kann Eßer mit dem Ergebnis seiner Arbeit beeindrucken: 4100 Personen werden beteiligt sein, 74 Festwagen von 77 Traktoren gezogen, 65 Fußgruppen marschieren auf und aus dem Umland machen 30 Gruppen mit. MKV-Chef Bernd Gothe ist denn auch sicher, dass die Besucherzahlen der letzten Jahre wieder erreicht werden. Bis zu 400 000 Jecken erwartet er Veilchendienstag, die unter dem Motto „Karneval - Ein jeckes Märchen“ feiern.

Pünktlich um 13.11 Uhr setzen sich die ersten Wagen an der Lüpertzender Straße in Bewegung. Rund vier Stunden wird dann der bunte Lindwurm durch die Stadt ziehen. „Die Zugstrecke brauchten wir in diesem Jahr noch nicht zu verändern“, berichtet Eßer. Lediglich die Kommentatoren-Tribüne der Karnevalsgesellschaft „Schöpp op“ werde am Aretzplätzchen wegen einer Baustelle ein paar Meter weiter in Richtung Kirche versetzt.

Ein hohes Qualitätsniveau verspricht Bernd Gothe. „Wenn man den vierten Platz in der Karnevals-Bundesliga halten will, ist das nötig“, betont er. Deshalb hat es auch nicht jeder Mottowagen bei der TÜV-Prüfung geschafft. Vier wurden ausgemustert. Bei vielen Wagen gehörten neben den Sicherheitsaspekten heute sogar Getränkestationen und Toiletten zur Ausstattung, berichtet Gothe

Lokale Themen wie die Gestaltung der Rheydter Innenstadt, der Flughafen, die Stadtbezirke und die Schließung des Hauptquartiers werden auf den elf Motivwagen neben globalen wie die Erderwärmung aufs Korn genommen. Trotz solcher Finessen hält Gothe an liebgewordenen Traditionen fest. In Düsseldorf sind Kamelle abgeschafft worden, in Gladbach gehören sie zum Karneval. „Auch die Kamelle haben einen Wert“, betont Gothe. „Viele kleine Gesellschaften können teures Wurfmaterial nicht finanzieren.“

Wieder mit dabei sind fünf Reitergruppen. Aus Sicherheitsgründen sollten daher private Musikbeschallung nicht direkt auf den Zug gerichtet werden, warnen die Veranstalter. Mit 65 Fußgruppen ziehen dieses Jahr vier weniger mit als im Vorjahr. Das soll 2009 geändert werden. „Die Fußgruppen sind sehr wichtig für die Stimmung und das Flair des Zuges, weil sie direkten Kontakt zu den Besuchern haben“, betont Karnevalschef Gothe.

Informationen im Internet unter der Adresse www.zugleitung.de

(RP)
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