Mönchengladbach 35 Jahre Eine-Welt-Laden

Mönchengladbach · Mit fairem Handel und Aktionen werden arme Länder unterstützt.

Hans Oehmen ist Mitglied des Vereinsvorstands.

Hans Oehmen ist Mitglied des Vereinsvorstands.

Foto: Elena Coenen

Mit dem Motto „Gut leben, fair handeln“ ist der Eine-Welt-Laden am Abteiberg 2 seit 35 Jahren erfolgreich. Die Idee des fairen Handels in Mönchengladbach sei bei der Friedensbewegung in den 1980er Jahren entstanden. Hans Oehmen, Besitzer der Bio-Bäckerei „Café Ö“ am Marktstieg und Mitglied des Vereinsvorstands erzählt, wie es damals los ging: „Wir waren nach der Vereinsgründung auf der Suche nach einem passenden Ladenlokal“, berichtet Oehmen. Der erste Eine-Welt-Laden wurde an der Rathausstraße 11a eröffnet, dort, wo sich heute die „Schein.Bar“ befindet. „Bevor wir eingezogen sind, waren dort öffentliche Toiletten“, erinnert sich Oehmen. 20 Jahre später Jahren sei der Umzug in das heutige Geschäft am Abteiberg 2 erfolgt.

Das Sortiment sei heute sehr viel größer, als zu Beginn. Es reiche von Lebensmitteln, wie Kaffee, Tee und Honig bis zu Schreibutensilien und Kunsthandwerk aus aller Welt. Das Angebot des Ladens sei stetig gewachsen. „Vor 35 Jahren haben wir sechs verschiedene Sorten Kaffee angeboten. Heute sind es mehr als zwanzig“, sagt Oehmen. Der Kaffee sei hauptsächlich aus Südamerika, Kakao und Honig aus Afrika und Mexiko. Auch Bio-Produkte seien immer mehr dazugekommen und der Verkauf sei professioneller geworden.

Das Konzept des Eine-Welt-Ladens beruhe auf Fairness und guter Qualität. Großlieferanten seinen vor allem „GEPA“ und „El puente“, die eine große Menge verschiedener Produkte ausliefern. „Der Preis ist zwar ein wenig höher, als bei herkömmlichen Produkten, doch dafür stimmt die Qualität. Sowohl Käufer als auch die Hersteller in den ärmeren Ländern haben viel davon“, sagt Oehmen. So könne vieles unternommen werden, um die Welt ein wenig gerechter zu machen. Am Anfang des Jahres bekämen die Kaffeebauern beispielsweise einen festen Preis für ihre Ernte genannt. So müssten sie nicht um ihre Existenz bangen

Der Umsatz des Ladens sei gleich geblieben, doch aufgrund des Wandels im fairen Handel seien die Fairtrade-Produkte nun auch bei kleinen und großen Lebensmittelmärkten angekommen. Mönchengladbach hat den Titel „Fairtrade Town“, der das Engagement der Stadt im fairen Handel seit März 2016 auszeichnet. „Um diesen Namen tragen zu dürfen, müssen bestimmte wichtige Kriterien erfüllt sein. Die Gastronomen und Ladeninhaber werden regelmäßig kontrolliert, ob sie sich an die Vorschriften von ,Fairtrade’ halten“, erklärt Oehmen. Der Eine-Welt-Laden werbe bei den Einzelhändlern darum, dass ihre fairen Produkte ins Sortiment aufgenommen werden. Genaue Informationen über das Produkt und seine Herkunft bekäme man aber nur im Eine-Welt-Laden selber.

Mit zusätzlichen Aktionen werden ärmere Länder unterstützt und das ökologische Bewusstsein gestärkt. In die „Handybox“ etwa geben die Menschen ihre alten Smartphones ab, damit sie umweltgerecht verwertet werden können. Durch die „Stiftebox“, für die man alte Stifte spenden könne, fördere man die schulische Ausbildung syrischer Mädchen in einem Flüchtlingscamp im Libanon.

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