Frostschäden in Mönchengladbach 2500 Frostschäden: Jetzt müssen die Meister ran

Mönchengladbach · 2500 Schlaglöcher, 1350 Warnschilder: Viele Straßen und Gehwege in Mönchengladbach sind nach dem langen und frostigen Winter marode. Für eine dauerhafte wirtschaftliche Sanierung fehlt der Stadt aber das Geld.

Schlaglöcher in Mönchengladbach ärgern Autofahrer
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Schlaglöcher in Mönchengladbach ärgern Autofahrer

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1350 Schilder stehen auf den Gehwegen der Stadt herum. Sie warnen vor den Gefahren, die von lockeren, kippeligen Platten ausgehen. Der anhaltende Frost hat deutliche Spuren hinterlassen. Vor allem gehbehinderte und ältere Menschen haben Angst vor Stürzen mit womöglich schmerzhaften Folgen. Wie lange die warnenden Hinweisschilder noch stehen bleiben, ist völlig unklar. "Weil jeweils zwei Schilder eine Gefahrenstelle markieren, gehen wir rein rechnerisch von mehr als 650 Bereichen aus, die saniert werden müssten", sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen. "Weil einige der Platten sich inzwischen glücklicherweise selbst wieder in ihre alte Position gebracht haben, rechnen wir mit deutlich weniger Baustellen."

Noch ist aber nicht klar, wie viele es sein werden. Deshalb steht auch noch nicht fest, wie viel Geld die Stadt in die Maßnahme stecken muss. Derzeit sind sogenannte Straßenbegeher unterwegs. Sie müssen die kaputten Gehwegflächen auflisten und bewerten. "Sie nehmen auf, wo die schlimmsten Schäden entstanden sind, danach richtet sich die Reihenfolge der Bearbeitung", sagt Wolfgang Speen. Bevor allerdings repariert wird, müssen Ingenieure und Meister die Schäden begutachten: Nur sie können sagen, wie umfangreich die Sanierung ausfällt. "Das können die Straßenkontrolleure nicht", sagte Olaf Neef, Leiter der Straßenunterhaltung, gestern im Bau- und Planungsausschuss. Ein entsprechendes Konzept wird derzeit erarbeitet, wie die Schäden nach und nach beseitigt werden.

Bei den Schlaglöchern auf den Straßen ist die Stadt ein Stück weiter. In Zahlen ausgedrückt heißt das: Es gibt 2500 Frostschäden, die Autofahrer teilweise verzweifeln und um negative Folgen für ihren Pkw fürchten lassen. Es mag kurios klingen. Aber der harte und vor allem lange Winter 2012/13 hat Mönchengladbachs Straßen weniger zugesetzt als der Winter 2010/11. "Da hatten wir rund 500 Frostschäden mehr", sagte Neef. Dass die Bilanz besser ausfällt, hat allerdings einen simplen Grund: Aus den Millionen des Konjunkturpakets hat die Stadt zahlreiche Straßen umfassend sanieren können, die in der Schlagloch-Hitliste besonders negativ hervorstachen.

Dass Neef sich jetzt nicht beruhigt zurücklehnen kann, hat mit dem Kostenaufwand zu tun. Rund 2,5 Millionen Euro — so eine erste grobe Schätzung — muss die Stadt investieren, um die beschädigten Straßen dauerhaft und vor allem wirtschaftlich vernünftig zu sanieren. Der Haken dabei: Bislang stehen "nur" 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Das klamme Mönchengladbach, das wegen Stärkungspakt und Haushaltssanierungsplan eisern sparen muss, hat das Geld nicht auf der hohen Kante.

Das könnte am Ende dazu führen, dass eine wirtschaftlich unvernünftige Lösung greift: Dann würden viele der 2500 Straßenlöcher lediglich mit Asphalt im Heißeinbau verfüllt. Dies kostet dann zwar "nur" rund 620 000 Euro, hat aber den Nachteil, dass der nächste Winter diesen Straßenstücken härter zusetzen kann und die Schäden danach wesentlich größer sind. Fachmann Neef: "Wir werden die wirtschaftlichste Sanierungsart prüfen und dann ein solides Sanierungsprogramm aufstellen."

(RP)
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