Mönchengladbach 25-Jährige soll Freund mit Tritten schwer verletzt haben

Mönchengladbach · Vor dem Schöffengericht saß gestern eine 25-jährige Frau auf der Anklagebank. Sie musste sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Bald war klar, dass es sich um einen Beziehungsstreit zwischen einem Paar handelte, der nach einem brutalen Ende vor Gericht gelandet war.

Die Frau gab zu, den Partner nach einer Auseinandersetzung im September 2016 "nur einmal geschubst" zu haben. "Und woher hatte der Mann die blutende Kopfverletzung?" , fragte der Richter. Die Angeklagte antwortete gar nicht oder widersprüchlich. Getreten habe sie ihn nicht. Dann erinnerte sich der 33-jährige Partner, der damals mit einer Kopfverletzung ins Krankenhaus gekommen war. Er sei an dem Tag mit einem Freund in die Wohnung gekommen: "Wir wollten in der Wohnung putzen, aber nicht allein. Doch meine Freundin saß am Fernseher. Wir sollten die Wohnung verlassen." "Dann gib mir meinen Fernseher zurück", habe er daraufhin gefordert. Doch sie habe ihn am Arm gepackt und wollte ihn aus der Wohnung schieben. "Da habe ich in Richtung Fernseher getreten. Wenn ich den nicht haben kann, sollte sie ihn auch nicht haben", erinnerte sich der 33-Jährige. Danach habe sie ihn zu Boden geworfen.

"Von da an weiß ich nichts mehr. Erst im Krankenhaus bin ich wieder aufgewacht", so die Aussage des Mannes. Von seinem Freund habe er erfahren, dass die Frau mehrmals auf seinen Kopf eingetreten habe, als er am Boden lag. Laut Anklage soll der Einzelhandelskaufmann mit der sehr schmalen Figur durch die Tritte der offenbar körperlich überlegenen Partnerin schwere Kopfverletzungen erlitten haben. An die Tritte kann sich der 33-Jährige nicht erinnern. Er sei damals 16 Wochen nicht arbeitsfähig gewesen. Die Angeklagte habe ihn bereits 2013 mit einem Messer an der Hand verletzt, erinnerte sich das Opfer im Gerichtssaal. Gestern war ein Zeuge nicht gekommen. Deshalb wird der Prozess am 13. Dezember fortgesetzt.

(RP)
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