Mönchengladbach 24-Stunden-Parken in Tiefgarage Rheydt
Mönchengladbach · Das Parkhaus unter dem Rheydter Marktplatz soll bald rund um die Uhr geöffnet sein. Wenn die Stadt zustimmt, werden Dauerparker zugelassen und Nachttickets für Pendler angeboten. Denn für Langzeitparker gibt es viel zu wenig Stellplätze.
In der Rheydter City ist der Parkdruck hoch - vor allem für Langzeitparker. Die haben schlechte Karten.
Neben Anwohnern begeben sich tagtäglich Patienten, Besucher, Kunden, Lehrer, Schüler, Lieferanten und sonstige Beschäftigte auf die Suche nach einem Stellplatz fürs Auto. Weil die Nachfrage hoch ist, sollen in gerade sanierten Tiefgarage unter dem Rheydter Marktplatz bald 60 Plätze für Dauerparker angeboten werden. Die Betreibergesellschaft PPG hat der Stadt einen 24-Stunden-Betrieb vorgeschlagen. "Die Beratungen laufen noch. Aber wir hoffen auf einen positiven Entscheid", sagt PPG-Geschäftsführer Lothar Backes. Sollte die Stadt grünes Licht geben, dann sollen auch so genannte Nachttickets für Pendler angeboten werden.
Doch für den 24-Stunden-Betrieb muss das Parkhaus zuerst noch umgerüstet werden. "Die Zugangssysteme müssen angepasst werden, damit die Dauerparker zu jeder Zeit an ihr Auto können. Zusätzliche Kameras sind erforderlich, und wir brauchen der Anschluss an eine Parkhausleitstelle, von wo aus auch nachts bei Notfällen wie defekten Automaten reagiert werden kann", sagt Backes. Laut Stadtsprecher Dirk Rütten kostet die Nachrüstung rund 38 000 Euro. Nach einer Wirtschaftlichkeitsrechnung hat sich die Investition schnell amortisiert.
Die PPG hofft, dass man bereits in zwei Monaten umgerüstet hat. Viele Geschäftsleute warten schon lange auf die Möglichkeit, in der Tiefgarage unter dem Marktplatz einen Dauerparkplatz anmieten zu können. Bislang mussten sie immer vertröstet werden. Auch bei Besuchern der Gastronomiebetriebe in Marktplatznähe kämen längere Öffnungszeiten des Parkhauses gut an. "Wir haben eine tolle neue Tiefgarage, da muss man auch ein kundenfreundliches Angebot haben. Alles andere passt nicht in unsere Zeit", sagt Backes.
Wie angespannt die Parkplatzsituation in der Rheydter Innenstadt für Anwohner und Langzeitparker ist, hatte sich auch bei einer Umfrage im Jahr 20112 herausgestellt. Damals ging es die Einführung einer Anwohnerparkregelung rund um die Brucknerallee. Bei Befragungen und Bürgerversammlungen war deutlich geworden, dass es in der Rheydter Innenstadt nur wenige private Stellplätze für Wohnungsmieter gibt. Davon ist dann noch ein Teil von den Eigentümern an Gewerbetreibende, Dienstleister und Einpendler vermietet. Außerdem wurden im Jahr 2012 auf dem Parkplatz Gracht, wo viele Anwohner und Dauerparker ihre Autos abstellen, 50 weitere Stellflächen in bewirtschaftete Parkplätze umgewandelt.
Die Rheydter Tiefgarage wurde am 9. Dezember 2013 nach der Sanierung neu eröffnet. 225 Fahrzeuge finden darin Platz. Es gibt auf beiden Ebenen 15 Frauen- und Familienparkplätze, dazu noch insgesamt neun Behindertenparkplätze und Abstellflächen für Motorräder. Die Kosten betrugen 4,9 Millionen Euro für den öffentlichen Teil des Parkhauses und 1,4 Millionen Euro für die Verbindung mit der Tiefgarage der Stadtverwaltung. Für die Zufahrt zur Limitenstraße mussten 768 000 Euro, für die beiden Treppenhäuser (eins mit Aufzug) 450 000 Euro bezahlt werden.
Insgesamt gibt es in Rheydt sieben Parkhäuser mit insgesamt rund 2500 Stellflächen. In der City sind weitere bewirtschaftete Kurzzeitparkflächen - wie beispielsweise vor der Sparkasse, an der Hugo-Preuß- und Waisenhausstraße.
