Mönchengladbach 19-Jähriger wegen Ladendiebstahls vor Gericht

Mönchengladbach · Justizwachtmeister brachten den Angeklagten (19) aus der Untersuchungshaft in den Gerichtssaal. Die Staatsanwältin musste mehrere Anklageschriften verlesen, die vor dem Mönchengladbacher Jugendschöffengericht von einer Dolmetscherin übersetzt werden mussten. Danach war klar, dass der aus Mazedonien stammende junge Mann 2015 wegen Ladendiebstahls, räuberischen Diebstahls und Schwarzfahrens mehrmals aufgefallen war. Die Verfahrensbeteiligten staunten, als der 19-Jährige ungerührt fragte: "Geht es um eine Geldstrafe ?"

Bei den Angaben zu den Taten zeigte sich der Angeklagte, der zuletzt in Jüchen gewohnt hatte, nur halbherzig geständig. Zu dem Diebstahl im Oktober 2015 in einem Gladbacher Textilienkaufhaus ließ der junge Mann übersetzen: "Ich hatte keine Anziehsachen und kein Geld. Ich bekomme nur 252 Euro. Ich gehe klauen." Er habe in dem Kaufhaus eine Jacke, zwei Pullover und eine Hose in eine Sporttasche gepackt. Als der Warenhaus-Detektiv auftauchte, warf er die Tasche einem Begleiter zu und rief: "Lauf!" Aber der Begleiter wollte sich offenbar nicht am Diebstahl beteiligen und warf die Tasche zurück. Der Detektiv sei sehr grob zu ihm gewesen, beklagte sich der Angeklagte im Gerichtssaal. Der 19-Jährige soll den Mann mit den Worten "Ich werde dich töten" bedroht haben. Das bestreitet allerdings der Angeklagte. Zwischen den beiden soll es eine Rangelei gegeben haben.

Am 8. Juli soll der Jüchener in einem Düsseldorfer Supermarkt eine Packung Käse gestohlen haben. "Ja, den habe ich in meine Hosentasche gesteckt", gab er zu. Ohne Einkaufswagen sei er damals mit einem Freund in dem Supermarkt gewesen. Lebensmittel hätten sie gekauft und auch bezahlt, nur den Käse nicht. Zu einem Warenhausdetektiv soll der Angeklagte gesagt haben: "Den Käse habe ich vergessen zu bezahlen." "Das sagen sie alle", hatte der Detektiv als Zeuge ausgesagt.

Im Juni war der Mazedonier einige Male auf Zugfahrten zwischen Düsseldorf und Mönchengladbach ohne Fahrausweis aufgefallen. "Ich hatte mich manchmal mit einem Mädchen verabredet, aber kein Geld für ein Ticket." Dann sei er auch ohne Ticket gefahren, gab der Angeklagte zu. Am Ende beschloss das Jugendschöffengericht, den Prozess am 7. April mit weiteren Zeugen fortzusetzen.

(RP)
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