"2 Grad Campus" 17-jährige Gladbacherin erforscht Klimawandel
Mönchengladbach · Isabell Schlangen (17) aus Mönchengladbach ist eine der Wenigen, die sich beim "2 Grad Campus" mit dem Thema Klimaschutz beschäftigen. Das Ziel ist es, Visionen und Ideen zu entwickeln, um den rasanten Wandel zu stoppen.
"Mal eben kurz die Welt retten", unter diesem Motto steht die diesjährige Schülerakademie des World Wide Fund For Nature (WWF) und der Robert Bosch Stiftung zum Thema Klimawandel. Eine der 20 Teilnehmer aus ganz Deutschland ist Isabell Schlangen aus Mönchengladbach. "Ich bin durch meinen Lehrer auf das Projekt aufmerksam gemacht worden und habe mich dann sofort im Internet dafür beworben", erzählt Isabell, die sich Ende des vergangenen Jahres für das Projekt bewarb und das Glück hatte, bei der Schülerakademie "2 Grad Campus" teilnehmen zu dürfen. Die 17-jährige Gladbacherin hat in diesem Jahr ihr Abitur am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium absolviert.
Bei dem Projekt geht es darum, dass Schülerinnen und Schüler Ideen entwickeln, um den Klimaanstieg dauerhaft einzudämmen. Sprich den Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Jahr 2050 um stolze 95 Prozent zu reduzieren.
Die sieben schlimmsten Naturkatastrophen
Begeistert erzählt Isabell vom Ablauf der Akademie, die in drei Blöcke unterteilt ist. "Den ersten Block im Mai haben wir in Berlin verbracht. Da haben wir dann Hintergrundinformationen zum Thema Klimawandel und Forschung von verschiedenen Professoren bekommen." Sogar im Institut für Meeresbiologie, Klimaforschung und in der WWF-Zentrale waren sie, sagt die 17-Jährige stolz.
Dann sollten sich die zwischen 14 und 19 Jahre alten Schüler und Schülerinnen in vier verschiedene Gruppen aufteilen. "In einer wissenschaftlichen Gruppe waren fünf Leute, denen jeweils ein wissenschaftlicher Mentor zur Seite gestellt wurde."
Den Teilnehmern standen die Bereiche Mobilität, Ernährung, Wohnen und Energie zur Auswahl. "Ich war in der Ernährungsgruppe. Das hat mich einfach am meisten interessiert." Zu jedem Bereich sollte eine Fragestellung formuliert werden. "Milch und Milchalternativen", entschied Isabells Gruppe. Diese war mit sehr viel Recherchearbeit bis zum Start des nächsten Blocks verbunden, aber auch das machte der Bald-Studentin sehr viel Freude. Wie hoch ist der CO2-Verbrauch? Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus? Was gibt es für Alternativen zur Kuhmilch? Diese und weitere Fragen stellten sich die Schüler dann im zweiten Block der Akademie, der in den Sommerferien stattfand. Die Ernährungsgruppe war an der Fachhochschule Eberswalde untergebracht, wo sie unter anderem einen Vortrag von einer Professorin zum Thema CO2-Bilanzierung, Aufstellung von Datenbanken und Recherche hören durften. Um den zweiten Block praxisorientierter zu gestalten, gab es eine Exkursion zu verschiedenen Milchhöfen. Zum einen hat sich die Gruppe sogenannte Demeter-Betriebe angeschaut, also Bio-Höfe, zum anderen konventionelle Milchbetriebe und diese anschließend verglichen. Auf die Frage, was ihr am meisten Spaß gemacht hat, antwortet sie begeistert: "Am tollsten fand ich es, zu lernen wie man forscht. Der Vortrag der Professorin über Forschung, wie man dokumentiert und publiziert war super."
Passend zu ihrer Affinität zur Forschung ist auch ihr gewähltes Studium, dass sie im Oktober antreten wird. "Ich werde Umweltwissenschaften in Freiburg studieren. Schon bevor ich mich für den Campus beworben habe, wusste ich, dass ich das Fach studieren möchte", sagt die Naturinteressierte entschlossen. Auch dort möchte sie sich in nächster Zeit für Klimaschutz engagieren. Nach viel Forschungs-, Recherche- und Bilanzierungsarbeit kam die Gruppe schließlich zu einem Ergebnis, das im dritten Block im September offiziell vorgestellt wird.
