Mönchengladbach 160 Christen und Muslime feiern gemeinsam Fastenbrechen

Mönchengladbach · Fasten - was bedeutet das eigentlich für Christen? Sie verzichten auf liebgewonnene Gewohnheiten wie Süßigkeiten oder Alkohol. Für viele ist es eine Zeit der Besinnung, eine Abweichung vom Alltag. Ähnliche Bedeutung hat für Muslime der Ramadan: "Es ist nicht nur eine Zeit des Fastens, sondern auch der Besinnung und der Begegnung", sagt Bünjamin Dere.

Im evangelischen Gemeindehaus feierten Muslime und Christen gemeinsam das Fest des Fastenbrechens.

Im evangelischen Gemeindehaus feierten Muslime und Christen gemeinsam das Fest des Fastenbrechens.

Foto: Detlef Ilgner

Schon ist man beim Grundgedanken der Veranstaltung, zu die Vereine Mosaik und Kompass Bildungsring und die evangelische Gemeinde jetzt eingeladen haben.

Die Religionen sind gar nicht soweit voneinander entfernt. Aber der Verständigung stehen immer noch Vorurteile gegenüber. Diese abzubauen ist eines der Ziele, die sich die Vereine gesteckt haben. Das gemeinsame Fastenbrechen soll ein Schritt in diese Richtung sein. Cenç Osman Esen vom Verband engagierte Zivilgesellschaft NRW betont: "Interreligiöser Austausch ist wichtig", und er liefert einige Fakten zum Ramadan. Schnell werden mehr Gemeinsamkeiten der Religionen sichtbar. "Der Ramadan gehört zu den fünf Grundsäulen des Islam und ist eine Hauptpflicht für Muslime. Aber nicht jeder muss fasten. Wer krank ist, alte Menschen oder Kinder müssen nicht fasten."

Nach der Einführung rückt der Moment des Fastenbrechens immer näher, und der erste Gang, eine Linsensuppe, wird serviert. Vorher wird gemeinsam gebetet. Das Fastenbrechen folgt gewissen Regeln: "Man fängt meist entweder mit einem Schluck Wasser oder Süßem an", erklärt Bünjamin Dere. Er greift zu den Schokoladendatteln, die auf dem liebevoll gedeckten Tisch stehen. Während des Essens wird angeregt diskutiert. Sedat Dincer ist glücklich: "Das ist das erste Mal, dass ich das Fastenbrechen in einem großen Kreis feiere. Es ist toll, dass hier Christen und Muslime zusammenkommen." Bernd Wibbe findet: "Nur so kann interreligiöser Dialog funktionieren."

(RP)
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