Mönchengladbach 16 Tore gegen die Weltmeisterschaft

Mönchengladbach · Rund 2300 Zuschauer erlebten beim Schultheater-Festival 18 Aufführungen.

 Zum Abschluss des Schultheater-Festivals feierten die Beteiligten auch ausgelassen im Theaterfoyer. Auf unserem Foto freuen sich Judith, Lena und Tara über ihren Erfolg bei einer Aufführung.

Zum Abschluss des Schultheater-Festivals feierten die Beteiligten auch ausgelassen im Theaterfoyer. Auf unserem Foto freuen sich Judith, Lena und Tara über ihren Erfolg bei einer Aufführung.

Foto: Knappe, J�rg

Noch vor wenigen Wochen wurde bei einer Düsseldorfer Fachtagung über das Schultheater als wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung diskutiert. Denn gerade die praktische künstlerische Erfahrung dient den Schülerinnen und Schülern - egal welches Alter sie haben oder welcher Schulform sie angehören - der ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung. So fördere Schultheater gleichermaßen in besonderer Weise rationale wie emotionale, intellektuelle wie kreative, individuelle wie soziale Fähigkeiten bei den Kindern und Jugendlichen.

Inwieweit die Theorie auch in der Praxis, sprich: auf der Mönchengladbacher Theaterbühne, funktioniert, darüber konnten sich die Besucher des 14. Schultheater-Festivals einen Eindruck verschaffen. Über 13 Stunden lang, auf drei Tage verteilt, führten die 16 Theatergruppen von Schulen, Kindertagesstätten sowie Jugendeinrichtungen auf der großen Bühne und der Studio-Bühne des Theaters in Rheydt ihre überwiegend selbst verfassten Produktionen auf. Das breite Repertoire reichte von Tanzperformance über Flötenmusik bis hin zu einem Schauspiel über Mobbing. Zum Abschluss des Festivals, das nach Angaben von Dietmar Micha, dem Vorsitzenden der federführenden Theater-Gemeinde, rund 2300 Besucher erlebten, traten "als Highlight" wie schon beim letzten Mal Jungen und Mädchen der Förderschule Hardt auf. Die 15 Schülerinnen und Schüler präsentierten mit "emotion in motion" eine über weite Strecken stumme Performance und begaben sich 40 Minuten lang auf eine interessante Spurensuche zu den unterschiedlichen Gesichtern, die in ihnen stecken. Ob als rätselhaftes Spiegelbild, als geteilte, sich windende Persönlichkeit oder als bizarres Monsterknäuel - die Schülerinnen und Schüler beeindruckten mit einer intensiven, hochkonzentrierten Darstellung.

Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners zollte den Akteuren für ihre Leistung großen Respekt. So sei hier einmal mehr bewiesen worden, "dass man ohne Worte sehr viel ausdrücken kann". Im Beisein von Intendant Michael Grosse verteilte Reiners bei der Abschlussfeier die Urkunden an die teilnehmenden Festivalgruppen.

Dietmar Micha vom Veranstalter-Team ließ es sich dann nicht nehmen, angesichts der Fußball-WM allen Beteiligten lobende Worte auszusprechen. "Wir haben gewonnen - 16:0 gegen die FIFA, gegen die Weltmeisterschaft", so Micha. Der Vorsitzende der Theater-Gemeinde dankte der "großartigen Mannschaft" um die vielen Bühnen- und Tontechniker, die zum Gelingen des Schultheater-Festivals beitrugen. "Wir sehen uns spätestens in zwei Jahren", verabschiedete sich Micha vom Publikum und den Akteuren.

(jek)
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