Mönchengladbach 14 000 offene Rechnungen: Politiker kritisieren Kuckels

Mönchengladbach · Kämmerer Bernd Kuckels muss noch 14 000 offene Rechnungen begleichen. Wie viel Geld die Stadt Mönchengladbach für immer verloren hat und wie viel sie noch eintreiben kann, ist weiter unklar.

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Kämmerer Bernd Kuckels wird ab sofort jetzt zwei Mal pro Jahr dem Finanzausschuss berichten, wie viel Geld die Stadt noch von säumigen Bürgern und Unternehmen einzutreiben hat. Darauf legten die Politiker Wert, nachdem bekannt geworden war, dass sich bei der Stadtkasse zeitweilig bis zu 39 000 nicht zu Ende bearbeitete Forderungen gestapelt hatten. Nachdem zusätzliches Personal eingestellt wurde, ist der Berg kleiner geworden. 14 000 Fälle mit Forderungen sind aber weiter nicht abgeschlossen. Wie viel Geld die Stadt aus diesen nicht beglichenen Rechnungen noch zu erwarten hat, konnte Kuckels im Finanzausschuss ebenso wenig sagen, wie er beziffern konnte, wie viel Geld die Stadt durch die Schludrigkeit unwiederbringlich verloren hat.

Gegenüber der RP sagte Kuckels, beides ließe sich sehr wohl ermitteln. "Das ist mit unserer jetzigen Software sehr aufwändig. Deshalb konzentrieren wir uns lieber darauf, die Akten so schnell wie möglich abzuarbeiten", erklärt der Kämmerer. Man habe die Fälle, bei denen Verjährungen zu befürchten waren, als erstes angegangen. 1,8 Millionen Euro Ausfall drohte allein auf diesem Wege. Ob es gelungen ist, dies in allen Fällen zu verhindern, sagte Kuckels nicht. Eine Zahl, wie viel Geld die Stadt zum Beispiel verloren hat, weil es einige der Unternehmen, die noch Gewerbesteuer zu zahlen hatten, gar nicht mehr gibt, kann Kuckels derzeit nicht nennen.

Zwar waren die Politiker mit den Schilderungen, wie man das Problem seit 2010 in den Griff zu bekommen versucht, einverstanden. Warum aber eine so dramatische Schieflage entstehen konnte, vermögen sie nicht nachzuvollziehen. "Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, wie es da in der Vergangenheit zuging", sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Lothar Beine. Und Fred Hendricks, finanzpolitischer Sprecher der CDU, sagte: "Da muss ja über einen längeren Zeitraum vieles regelrecht verschimmelt sein."

(RP)
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