Erkrath Zweiter Aufzug für das Altenheim

Erkrath · Die 156 Senioren im evangelischen Altenheim Haus Bavier und Haus Bodelschwingh brauchen in Zukunft nicht mehr Schlange stehen vor dem bisher einzigen Lift. Eine Spendenaktion brachte 25 000 Euro, mit Fördermitteln und neuen Spenden soll der Aufzug in zwei Jahren fertig sein.

 Die Senioren brauchen dringend einen zweiten Aufzug vom Haus Bavier zum Haus Bodelschwingh.

Die Senioren brauchen dringend einen zweiten Aufzug vom Haus Bavier zum Haus Bodelschwingh.

Foto: Dietrich Janicki

"Geht nicht, gibt's nicht", sagte sich der Aufsichtsratsvorsitzende des evangelischen Altenheims Haus Bavier und Haus Bodelschwingh in Erkrath, Hans-Dieter Henrichs. Er entwickelte das Projekt A-BO 2. das ist der Kurzname für den zweiten Aufzug im Haus Bodelschwingh.

Bei früheren Umbaumaßnahmen im Erkrather evangelischen Altenheim war die Aufzug-Frage immer kurz und bündig abgelehnt worden: zu teuer und technisch nicht realisierbar. Aber Henrichs kennt sich seit vielen Jahren aus im Altenheim. Er kennt die Warteschlangen der Rollstuhlfahrer vor dem einzigen Aufzug im Haus Bodelschwingh, etwa wenn unten in der Cafeteria am Dienstagvormittag Singstunde war und das Mittagessen lockt. Er weiß, wie sehnsüchtig die durch den Rollstuhl noch mobilen Heimbewohner oft viele Minuten lang auf den Aufzug warten, um "ins Dorf" fahren zu können. Ganz zu schweigen von den Gottesdiensten und Festen im zauberhaft schönen Dachstudio mit dem herrlichen Blick über Erkraths Dächer.

Nur 250 000 statt 500 000 Euro

Also musste ein zweiter Aufzug her. Die ursprünglich geschätzten Baukosten von 500 000 Euro wurden in Zusammenarbeit mit dem Hochdahler Architekten Hartmut Götzken und seiner spitzen Feder auf 250000 Euro reduziert. Aber auch dieses Geld muss irgendwie zusammenkommen. Die Haushaltsplanung des Altenheims gibt eine solche Summe nicht her, zumal beim Umbau von Haus Bodelschwingh im Jahr 2006 weit mehr als eine Million Euro aus Eigenmitteln investiert wurden.

Hans-Dieter Henrichs startete vor zwei Jahren eine einfallsreiche und überzeugende Spendenaktion. Stand des Spendenkontos im Mai 2012: Mehr als 25 000 Euro. Ziel bis zum Ende dieses Jahres: 50 000 Euro. Wenn das erreicht wird und wenn zudem im November 2012 das Deutsche Hilfswerk erhoffte Fördergelder in Höhe von 82000 Euro bereitstellt, kann der Rest der Bausumme durch ein Bankdarlehen finanziert werden. "Wir leben von der Hoffnung", sagt er. Und fügt hinzu, "denn die Hoffnung lebt von der Kraft der Zuversicht".

Die Spendenbereitschaft der Erkrather und Hochdahler Gemeindemitglieder (das Altenheim liegt in der Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinden Erkrath und Hochdahl) ist beeindruckend. Von Diakonie-Kollekte in Hochdahl bis zum Spendenkonto anlässlich einer Beerdigung oder Privatspenden – die eingegangenen Beträge erzählen Geschichten. So mancher gesunde Erkrather Senior, der sich bereits für den Notfall im Haus Bavier angemeldet hat, mag bei seiner Spende hoffen, selbst irgendwann in den Genuss einer Fahrt im Außenaufzug zu gelangen.

Die Kabine des zweiten Aufzugs wird mit den Maßen 110 x 210 Meter größer sein und mehr Rollstuhlfahrer transportieren können als der alte, der erhalten bleibt. 2013 sollen die Bauarbeiten für den Aufzug beginnen.

(gund)
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