Erkrath Zusatz auf dem Ortsschild oder nicht?

Erkrath · "Tor zum Neandertal" oder "Fundort des Neandertalers" – Erkrather Politiker tun sich mit der Entscheidung schwer.

 So könnte das Ortseingangsschild aussehen. Aber es gibt noch andere Vorschläge.

So könnte das Ortseingangsschild aussehen. Aber es gibt noch andere Vorschläge.

Foto: DJ-

"Tor zum Neandertal" oder "Fundort des Neandertalers" — Erkrather Politiker tun sich mit der Entscheidung schwer.

Es war einmal eine Stadt, die überlegte, ob es vielleicht ihrem Image gut täte, einen kleinen Zusatz auf ihrem Ortseingangsschild anzubringen. Die Politiker griffen das Thema auf, konnten sich aber nicht einigen, ob unter Erkrath "Tor zum Neandertal" stehen sollte oder "Fundort des Neandertalers." Das war 2011. Damals wurde auch eine Bürgerbefragung in Erwägung gezogen. Seitdem ist nichts geschehen. Nun soll der Zusatz auf dem Ortseingangsschild erneut im Ausschuss für Stadtentwicklung am 2. Juli behandelt werden.

"Eigentlich sollte das Thema mit ins Stadtentwicklungskonzept unter der Überschrift Stadtmarketing einfließen", sagt Beigeordneter Fabian Schmidt. Ist es aber nicht. "Ich finde, wir sollten über den Zusatz in den politischen Gremien entscheiden und nicht über einen Wettbewerb oder eine Bürgerbefragung", sagt Schmidt. Der Aufwand sei viel zu groß. Die Idee mit der Bundestagswahl zeitgleich auch eine Umfrage zum Ortsschild zu starten, wies die Verwaltung schon in der Vergangenheit mit Vehemenz zurück.

Bei den Bürgern stößt das Zaudern und Zögern einer so kleinen Maßnahme auf wenig Verständnis. Udo Kampschulte vom Arbeitskreis Tourismus in Erkrath forderte in der Vergangenheit mehrfach, endlich mal zu einem Ergebnis zu kommen.

Bürgermeister Arno Werner hatte die Idee des Zusatzes damals sehr gut gefunden: "Die Verwaltung unterstützt den Vorschlag der BmU", sagte er im Oktober 2011. Der Fundort des Neandertalers sei historisch korrekt und der Urmensch weltweit bekannt. Erkrath oder Mettmann kenne dagegen kaum jemand. "Aber den Neandertaler kennt man sogar in den USA", sagte Werner damals. Bei dieser Ansicht ist die Verwaltung geblieben.

Auch die CDU ist vom Fundort als Zusatz überzeugt. "Der Fundort des Neandertalers ist ein Alleinstellungsmerkmal und eine Tatsache. Er eignet sich prima als Zusatz, sagt CDU-Fraktionschef Wolfgang Jöbges. "Wir sollten nun unbedingt am Dienstag einen Beschluss fällen, damit das endlich mal in trockenen Tüchern ist", sagt er.

Detlef Ehlert von der SPD tendiert nach wie vor zum "Tor zum Neandertal". Zumal der Fundort ja damals noch zu Haan gehört hätte. Gründe für den einen oder den anderen Zusatz gibt es offenbar viele. "Wenn nix auf dem Schild stünde, wäre das sicher auch nicht so schlimm", sagt Ehlers.

Die Bürger mit Umweltverantwortung (BmU) hatten damals die Zusatz-Diskussion angefacht. Sie ist genau so für den Fundort wie die FDP.

Auf jeden Fall hat die Verwaltung die entsprechenden Internetseiten www.fundort-des-neandertalers.de www.fundortdesneandertalers.de "www.tor-zum-neandertal.de "www.torzumneandertal.de" schon einmal vorsorglich für Erkrath gesichert.

(RP/rl)
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